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Typ:
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Altes
Molenfeuer Nord |
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Internationale Nr.
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B1274 ex. |
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Deutsche Nr. |
316020 |
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NGA-Nr. |
114-10460 |
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ARLHS: |
FED 046 |
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Position: |
53°32’09" N - 08°34'30" E |
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Kennung:
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F R |
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Bauwerkshöhe:
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14 m |
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Feuerhöhe: |
15 m |
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Tragweite: |
5 sm |
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Optik: |
Gürtellinse |
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Leuchtsektor: |
245° - 166° |
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Inbetriebnahme: |
1914 |
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Foto: |
März 2014 |
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Das
Backbordfeuer, ein rotbrauner Ziegelturm mit roter,
halbkugelförmiger Eisenlaterne
und Galerie, steht auf dem Kopf der Nordmole, der Einfahrt in die Geeste.
Die Ziegelsteinmauer der Mole ist auf Holzpfählen gegründet. |
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Bereits 1857 stand an der Geestemündung in
Bremerhaven ein kleines Leuchtfeuer. Beim Umbau der
Hafeneinfahrt wurde es durch den heutigen Leuchtturm ersetzt.
Die starke Gezeitenströmung der Weser und der oft starke Wind macht die Einfahrt
in die Geestemündung zu einer Herausforderung für die Schifffahrt. Schon oft
wurde die Mole von den hereinfahrenden Schiffen gerammt.
Seit Generationen ist die Nordmole beliebter Treffpunkt für Liebespaare und
Freunde schöner Sonnenuntergänge. Im Jahr 2001 wurde der Leuchtturm unter
Denkmalschutz gestellt.
Der schiefe Turm von Bremerhaven
In der Nacht vom 17. auf den 18. August 2022 ist der Kopf der Nordmole in
Bremerhaven abgesackt und der darauf befindliche Leuchtturm in eine extrem
gefährliche Schieflage geraten. Es bestand die Gefahr, dass er ganz umkippt. Die
Nordmole an der Einfahrt zum Fischereihafen war bereits seit einigen Jahren baufällig und sollte ersetzt werden.

Foto: via Wikipedia (Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)
Mit einer Drohne wurden 3D-Aufnahmen vom Turm gemacht die als Vorlage für den geplanten
Wiederaufbau dienen sollten. Mithilfe dieser Bilder sollte der Turm im Zuge des
Neubaus der Mole originalgetreu wieder aufgebaut werden. Die Kuppel konnte
mit einem Wasserstrahlschneider von dem Mauerwerk des Turms getrennt und mit
einem Autokran abgehoben werden.
Anschließend wurde das Geländer und die Gürtellinse gerettet, bevor der
Ziegelturm abgerissen wurde. Die rote Laterne des Molenfeuers hat man auf dem
Gelände von Bremenports im südlichen Fischereihafen zwischengelagert. Nach einem zweiten Einbruch in der Mitte der
maroden Nordmole wurde das rund 250 Meter lange Bauwerk bis Ende 2022 komplett
abgerissen. Hierbei wurde das Mauerwerk mit schwimmenden Arbeitsgeräten
abgetragen und auf einer schwimmenden Transporteinheit zur Verwertung in den
Fischereihafen verbracht. Zum Schutz gegen die Strömung wurden entlang der
ehemaligen Mole Sandsäcke aufgestapelt. Aufgrund der Bauarbeiten an der Nordmole hat man ein Sperrgebiet eingerichtet.

Der Tonnenleger "Nordergründe" beim Aussetzen einer Warnstellentonne vor der Baustelle.
Das Sperrgebiet wurde durch drei gelbe Warnstellentonnen (Fl Y 1s) gekennzeichnet. Nördlich der
Verbindungslinie zwischen diesen Tonnen war die Einfahrt gesperrt. |
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Typ: |
Interim-Molenfeuer |
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Internationale Nr. |
B1274.5 |
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Position: |
53°32’09" N - 08°34'30" E |
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Kennung: |
F R |
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Sektor: |
245°-166° |
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Feuerhöhe: |
15 m |
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Tragweite: |
6 sm |
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Inbetriebnahme: |
Anfang Oktober 2022 |
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Foto: |
September 2023 |
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Anfang Oktober 2022 wurde ein temporäres Leuchtfeuer mit der Kennung: (Q Y) auf einem kräftigen Stahlrohr
mit rotem Kopf vor dem ehemaligen Molenkopf installiert.
Zusätzlich hat man zwei weiße Nebelstrahler installiert. Für die Stromversorgung
musste ein 280 m langes Stromkabel von Land verlegt werden. |
Am Rohr ist eine Steigeleiter montiert, die zu einer Einstiegsöffnung
in einer Höhe von rund sechs Meter führt. Im
Inneren des Stahlrohrs führt eine weitere Leiter bis zu einem viereckigen Podest am oberen Ende,
wo das Leuchtfeuer installiert ist. Im März 2023 wurde das weiße Blitzfeuer gegen ein rotes Festfeuer getauscht.
Gleichzeitig wurden die gelben Warnstellentonnen in dem Sperrgebiet ersatzlos
eingezogen. Wegen Bauarbeiten wird die Befeuerung der Nordmole am 03.11.25
abgeschaltet. Hierfür ist eine W-Kardinaltonne mit der Kennung Q9 (15s)
ausgelegt. Nachdem das Land Bremen für den Wiederaufbau der Nordmole 32
Millionen Euro bereitgestellt hat, kann im November 2025 damit begonnen werden,
die Reste der alten Nordmole abzutragen. Anschließend werden zwei parallele
Uferwände mit einer Länge von rund 280 Meter errichtet und mit einer 7 m breiten
Betonplatte überdeckt. |
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Die neue Nordmole wird länger sein und in Richtung nach Norden verschwenkt, um
die Einfahrt in den Fischereihafen zu erleichtern. Der neue Leuchtturm soll wohl etwas anders aussehen
als sein Vorgänger. Die zuerst angedachte Badelagune in Höhe des
Weser-Strandbades wird es nicht geben. Die Mole und der Leuchtturm sollen bis Ende 2027 neu aufgebaut werden. |
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Typ: |
Molenfeuer Süd |
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Internationale Nr. |
B1275 |
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Deutsche Nr. |
316030 |
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NGA-Nr. |
114-10420 |
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ARLHS: |
FED 047 |
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Position: |
53°32’06" N - 08°34'30" E |
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Kennung: |
F G |
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Bauwerkshöhe: |
14 m |
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Feuerhöhe: |
15 sm |
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Tragweite: |
5 sm |
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Leuchtsektor: |
355° - 265° |
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Inbetriebnahme: |
1925 |
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Foto: |
Mai 2025 |
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Das grüne Steuerbordfeuer, ein vierbeiniger
Stahlgittermast mit runder Eisenlaterne und Galerie, steht auf dem Kopf der Südmole, der
Einfahrt in die Geeste. An der Außenseite des Molenkopfes ist eine Messlatte für
den Schifffahrtspegel angebracht. |
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An dem Mast hing anfangs eine handbetätigte Nebelglocke.
Im Jahr 2020 rammte das Schwergutschiff „Eemslift Hendrika“ die Südmole,
wobei erhebliche Schäden an dem Bauwerk entstanden sind. Die Schäden wurden
mittlerweile
beseitigt und eine neue Spundwand gesetzt.
Typhonkonzert Auf der südlichen Geestemole wurde vom 12.08.
bis 17.08.2025 ein 12,50 m hoher Turm aufgebaut und mit Bildern verkleidet, die
ein fotorealistisches Abbild des ehemaligen Nordmolenturmes darstellten. Von
diesem Turm wurden dann während der Sail 2025 täglich von 11-22 Uhr je 4x Mal
die Stunde zu 1/4, 1/2, 3/4, voll, ca 120 Sekunden Typhonklänge nach dem
Morsealphabet als Kunstinstallation abgespielt.
Die schiffbare Länge der Geeste beträgt ca. 25 Kilometer und ist das Ende bzw.
der Anfang des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges.
Kurz vor der Mündung der Geeste wurde 1961 das Sturmflutsperrwerk fertig
gestellt. Es rettete am 16. Februar 1962 bei einer Sturmflut
mit einem Wasserstand von 5,35 Meter über Normalnull Bremerhaven vor
dem Ertrinken. |