Typ:
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Orientierungsfeuer
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Position: |
54°40'47" N - 13°25'57" E |
Kennung: |
F WR |
Bauwerkshöhe: |
21 m |
Feuerhöhe: |
63 m |
Optik: |
17 später 23
Parabolspiegel |
Tragweite: |
weiß 18 sm,
rot 8 sm |
Betriebszeit: |
01.01.1828 -
31.03.1905 |
Fotos: |
September 2014 |
Am nördlichsten Punkt der Ostseeinsel Rügen
liegt das Kap Arkona. Das Kap wurde nach dem 1927 vom Stapel gelaufenen
Luxusliner "Cap Arkona" benannt. Am Kap Arkona wurde im 17. Jahrhundert für die Schiffe ein
Leuchtfeuer eingerichtet, dass später durch eine Feuerbake ersetzt wurde.
Wegen der gefährlichen Untiefen am Kap Arkona entstanden 1825 erste
Bauskizzen des Berliner Baumeisters Karl-Friedrich Schinkel zu dem
Backsteinturm. Am 5. Mai 1826 fand die feierliche Grundsteinlegung des
Schinkelturms statt. |
Auf dem quadratischen, dreigeschossigen Gemäuer wurde eine 23 eckige
Glaslaterne mit Kupfer gedecktem Kegeldach montiert. Aus 17 Fenstern
strahlte je ein Parabolscheinwerfer mit weißem Licht. Das Leuchtfeuer bestand aus 17 versilberten kupfernen Parabolspiegeln, in
deren Brennpunkt sich je ein Ölbrenner mit Rüböl befand. Die Spiegel
waren an Metallringen in 2 versetzten Reihen angeordnet. Im Jahre 1872 wurde
das Leuchtfeuer um 6 nach Süden strahlende Lampen mit rotem Glas ergänzt.
Sie warnten vor der südlich gelegenen Trommer Wiek, einer steinigen Bucht.
1873 wurden die Brenner auf Petroleum umgestellt. |
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Nach 75 Jahren Betriebsdauer entsprach das
alte Leuchtfeuer des Schinkelturms nicht mehr den Anforderungen und wurde
1905 direkt daneben durch einen höheren
Leuchtturm ersetzt. Der Schinkelturm wurde
nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1990 von der Marine zur Überwachung der
Seegrenze genutzt. Der Leuchtturm ist nach dem Travemünder Leuchtturm das
zweitälteste Leuchtfeuer an der Ostseeküste und steht unter Denkmalschutz.
Seit seiner Renovierung im Jahr 1992 ist das Gebäude für die Öffentlichkeit
zugänglich. Der alte Leuchtturm beherbergt heute eine Ausstellung über das
Leuchtturmwesen, die Seenotrettung und das Schaffens Schinkels. Man gelangt
auf die Aussichtsplattform über die original erhaltene, gusseiserne Treppe
mit 92 Stufen. Von
hier aus hat man einen phänomenalen Ausblick über die ganze Halbinsel Wittow
und bei klarem Wetter bis hin zur dänischen Insel Moen. Der Schinkelturm ist
das nördlichste Standesamt Mecklenburg-Vorpommerns, das seit einigen Jahren
Paare aus ganz Deutschland in romantischem Ambiente traut. Die hier
geschlossene Ehen werden durch eine kleine Tafel im Boden vor dem Turm
verewigt. |
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Zum Schinkelturm gehört auch das Leuchtturmwärterhaus mit der
nördlichsten Ferienwohnung von Rügen und einem Souvenirshop.

Leuchtturmwärterhaus am Schinkelturm

Zeichnung vom Leuchtturm Schinkelturm.
Quelle: Archiv WSA Ostsee |