Quermarkenfeuer Knock (Grenzbake Knock)

Home  |  Nordsee  |  Ostsee  |  Seezeichen  |  Binnen  |  Themen  |  Verweise

 

Ca. 100 m vom Radarturm Knock befand sich seit 1888 das alte Quermarkenfeuer Knock. Der kleine aus Stahlgusselementen zusammengebaute Leuchtturm wurde 1969 gelöscht. Der alte Eisenturm ist mittlerweile abgerissen.
An seiner Stelle befindet sich heute die abgebildete Landmarke. Sie kennzeichnet zusammen mit dem Kirchturm von Termunten auf der niederländischen Seite den Zuständigkeitsbereich gemäß Ems-Dollart-Vertrag, der am 08. April 1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Regelung der Zusammenarbeit in der Emsmündung geschlossen wurde. Dieser Vertrag umfasste allerdings nur ein Gebiet bis zu drei Seemeilen vor der Küste.
Eine Erweiterung des Ems-Dollart-Vertrages vom 24.10.2014 regelt zwischen Deutschland und den Niederlanden die Zuständigkeiten und Nutzungsrechte in dem dortigen Küstenmeer zwischen der Drei- und der Zwölf-Seemeilen-Grenze.

Landmarke Knock
Koordinaten Knock-Bake: 53°20'19,8"N - 07°02'36"E.
Der Dollart
Die Entstehung des Meerbusens Dollart geht auf eine Folge von verheerenden Sturmfluten im Mittelalter zurück. Eine schwere Sturmflut im Jahr 1287 führte dazu, dass eine riesige Bucht entstand. Sie war der Ausgangspunkt weiterer Landverluste. In Folge der großen Marcellusflut (im Jahr 1362) brach der Emsdeich. Viele Gemeinden wie Berum, Janssum und Torum und fast 200 Quadratkilometer Land versanken in den Wassermassen.
Sogar um das Jahr 1450 standen noch 20 Kirchdörfer unter Wasser, von denen 17 ganz verloren gegangen sind. 1509 hatte der Dollart mit 350 Quadratkilometern seine größte Ausdehnung. In den letzten 300 Jahren wurden weite Gebiete des Dollart eingepoldert. Nach und nach, mit Hilfe des Deichbaus, wurde dem Meer das verlorene Land wieder abgetrotzt. Dadurch schrumpfte der Meeresbusen auf die Hälfte seiner einstigen Größe.
Als letzte große Brackwasserbucht des deutsch-niederländischen Wattenmeeres steht der Dollart heute unter besonderem Schutz. Der Gezeitenwechsel und die besondere Lage an einer großen Flussmündung lassen eine außergewöhnliche, ausgedehnte Wattenmeerlandschaft entstehen. Die Ems ist besonders reich an Sedimenten. Diese setzen sich ab, wenn das Wasser beim Gezeitenwechsel zur Ruhe kommt. Aus den abgesetzten Sedimenten bildet sich somit ein ausgedehntes Schlickwatt.
Starker Regen führt dem Dollart große Mengen Süßwasser zu. In langen Trockenphasen kann der Salzgehalt hingegen stark ansteigen. Neben den Änderungen im Salzgehalt müssen die Lebensgemeinschaften des Dollarts auch mit dem Wechsel von Ebbe und Flut fertig werden. Diese schwierigen Bedingungen sind nur etwas für wirkliche Spezialisten der Pflanzen- und Tierwelt. Im Dollart finden sich zahlreiche dieser hoch spezialisierten Gesellschaften. Während die großen Fische sich in die Ems oder ins Meer zurückziehen, suchen Krebse, Würmer, Muscheln und Kleinfische in Schlick und Pfützen Zuflucht.
Von mikroskopisch kleinem Plankton bis zu Krebschen und Würmern, die mit bloßem Auge sichtbar sind, beherbergt der Wattboden Milliarden von Lebewesen. Im Sommer produziert das Watt Biomasse in einer Menge, die mit der Produktivität des tropischen Regenwaldes vergleichbar ist. Der Dollart ist zudem Durchzugs- und Rastgebiet für viele Wat- und Wasservögel. Sie finden im Schlick und Spülsaum ein sehr reichhaltiges Nahrungsangebot. Außerdem ist der Dollart die Kinderstube vieler Fischarten. Die in der Nordsee geschlüpften Fische kommen zurück in den Dollart, denn durch die geringe Tiefe der flachen Bucht ist es hier wärmer. Außerdem begünstigt das hohe Nährstoffangebot die Entwicklung der Jungfische.

 

Impressum

Sitemap

Leuchtfeuer-Datenbank