Der runde Ziegelsteinturm mit weißer Gallerie und weißer Laterne mit roten,
vertikalen Streifen wurde in das zweigeschossige Leuchtturmwärterhaus
integriert. Seit 1948 erscheint alle 10 Sekunden ein weißer und roter Blitz, um
ihn von anderen Leuchttürmen und Bojen zu unterscheiden. Im Jahr 1962 wurde der Leuchtturm elektrifiziert und an das
öffentliche Stromnetz angeschlossen. Punta Carretas oder Punta Brava ist ein Stadtteil in Montevideo, dessen Name auf
die prominenteste und gefährlichste Felsspitze an der Südküste von Montevideo
verweist. Das Leuchtfeuer ist für die Fischerboote immer noch wichtig, die in
den Hafen von Buceo (Puerto Buceo), zur Mündung des Flusses Santa Lucia
sowie in die Stadt Montevideo fahren. Es wird gesagt, dass der Doppelname des Leuchtturms davon abhängt, ob man ihn
vom Meer oder vom Land aus betrachtet. Seeleute nannten ihn Punta Brava, weil
sich die Felsspitzen unter Wasser erstrecken, was zu verschiedenen Schiffbrüchen
führte. Der Name Punta Carretas nimmt Bezug auf eine Ochsenkarre, die mehrere
Menschen in den Felsen des Ortes gesehen haben. Daher benutzten sie den Ausdruck
"Punta de las Carretas" (Ochsenkarre), um über diesen Ort zu sprechen. Obwohl
der Ort in historischen Karten aufgrund der Anzahl der Schiffswracks in seiner
Umgebung als Punta Brava bekannt war, wurde er wegen der "karrenartigen" Klippen
später Punta Carretas genannt. Trotz der Nähe zum Stadtzentrum war Punta Carretas eine benachteiligte Gegend,
in der sich sogar ein Gefängnis befand. Das Gefängnis wurde in den ersten Jahren
des 20. Jahrhunderts eingeweiht und behinderte die Entwicklung des Gebiets noch
mehr. Erst in den fünfziger Jahren umzingelte die Stadt das Gefängnis. Nach und
nach verwandelte sich Punta Carretas in ein typisches Viertel der oberen
Mittelklasse. Heutzutage handelt es sich um ein Viertel der Oberschicht und die
Tatsache, dass das Gefängnis 1994 geschlossen und in ein Einkaufszentrum
umgewandelt wurde, veränderte das Wesen der Nachbarschaft stark. Was einst eine
Nachbarschaft war, in der sich alle kannten, ist heute ein Gebiet, dass wichtige
Investitionen anzieht. Das Gebiet hat sich ebenso verändert wie der Lebensstil
der Bewohner. Auch der Wert der Liegenschaften ist erheblich gestiegen. Das uruguayische Ministerium für Verkehr und öffentliche Arbeiten hat im
Dezember 2018 am Punta Brava-Leuchtturm in Punta Carretas eine Ausschreibung für
den Bau eines Sportboothafens eröffnet. Die Arbeiten umfassen die Konsolidierung
des vorhandenen Stegs und der Esplanade, den Bau eines Yachthafens für
Sportboote, das Ausbaggern der Fahrrinne und den Bau eines Verwaltungs- und
Servicebüros. |