Leuchtturm Groß-Horst (Latarnia morska Niechorze)

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Typ: Orientierungs- und Seefeuer Für die Navigation bei Tageslicht gab es an der pommerschen Ostseeküste gut sichtbare Landmarken wie Kirchtürme und die Steilküsten. Damit sich die Schiffe auch bei Dunkelheit orientieren konnten wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Leuchtfeuerkette aufgebaut. 1863–1866 entstand rund 56 km östlich von Swinemünde in dem Fischerdorf Horst der deutsch kaiserliche Leuchtturm Groß-Horst.
Der Turm wurde inmitten eines großen zweistöckigen Ziegelhauses gebaut. Vom Fundament bis zu einer Höhe von 19 m ist der Turm viereckig, darüber achteckig gemauert. An der Spitze des Ziegelturms befindet sich eine achteckige Galerie mit einer weißen Laterne.
Internationale Nr. C2904
NGA-Nr. 116-6520
ARLHS: POL-014
Position: 54°05'41,0"N - 15°03'50,2"E
Kennung: Fl W 10s
Turmhöhe: 45 m
Feuerhöhe: 62,80 m
Tragweite: 20 Seemeilen
Betriebszeit: 1. Dezember 1866 bis 1945
und seit dem 18. Dezember 1948

Die Leuchtturmstation Groß-Horst ist mit einer roten Ziegelmauer umgeben. Auf dem Hof stehen eine Scheune und ein Lagerhaus. Die Lichtquelle bestand aus einer Gürtellinse 1. Ordnung und vier Rapsöllampen. 1920 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert. 1924 wurde am Ziegelturm ein Verputz in Form von vertikalen Paneelen angebracht, sodass der Turm rot mit cremefarbenen vertikalen Streifen erscheint. 
1945 wurde die Laterne mitsamt der Optik durch Artilleriebeschuss zerstört. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs bereiteten sich deutsche Truppen darauf vor, den Leuchtturm zu sprengen, flohen jedoch, bevor die Ladungen gezündet werden konnte. Nach Kriegsende hat man die angebrachten Spengladungen entschärft.

Leuchtturm Groß-Horst Bildquelle: Architekturmuseum Berlin, ZFB_18_008

Nach einer Reparatur durch Polen bekam der Leuchtturm eine neue Optik aus Schweden mit einer 1000 Watt Glühlampe und konnte 1948 wieder in Betrieb genommen werden. Heute heißt der Leuchtturm "Latarnia morska Niechorze". Der Leuchtturm wurde 1999-2000 vollständig restauriert und 2008 das Mauerwerk nochmals repariert. Das Kliff hat man durch Buhnen und eine Betonmauer vor Landabtragung geschützt. Der Leuchtturm im Seebad Niechorze an der Treptower Küste kann ganzjährig besichtigt werden. Im Inneren des Turms führen 201 Stufen auf die Aussichtsplattform. Hier ein Foto vom heutigen Aussehen des Leuchtturms.

 

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