Hamburger Leuchtturm an der Alten Liebe

Home  |  Nordsee  |  Ostsee  |  Seezeichen  |  Binnen  |  Themen  |  Verweise

 

Typ: Leit- und Quermarkenfeuer Leuchtturm Cuxhaven Alte-Liebe
Internationale Nr. B1360 ex.
Deutsche Nr. 08280 ex.
ARLHS: FED 066
Position: 53°52’19" N - 08°42'30" E
Kennung: F WR,   Fl (4) 12 s,  
Oc W 6 s,  Fl (5) 12 s
Sektoren: F W 199,5°-245°, F R -285,
F W -290,3°, Fl(4) W -301°,
Oc W -310°, Fl(5) W -318°
Bauwerkshöhe: 23 m
Feuerhöhe: 24 m
Tragweite: weiß 8 sm, rot 6 sm
Optik: Gürtellinse
Betriebszeit: 15.11.1805 bis Mai 2001
Fotos: Juni 2020

Der viergeschossige Leuchtturm mit seinem ein Meter dicken Mauerwerk steht westlich der Einfahrt zum Alten Hafen von Cuxhaven. Die achtzehneckige Laterne mit drei übereinanderliegenden Fensterreihen aus Spiegelglas hat einen Durchmesser von fünf Metern. Anfänglich wurde das Feuer mit Öllampen und Rüböl betrieben und mit versilberten Kupferreflektoren gebündelt.
Bis 1853 leuchtete das Feuer in alle Richtungen gleichmäßig und war so nur eine grobe Orientierungshilfe. Der zunehmende Schiffsverkehr und Schiffe mit immer größerem Tiefgang erforderten genauere Informationen. So entstand nach einem Umbau das erste Sektorenfeuer in der Deutschen Bucht. 1892 bekam der Hamburger Leuchtturm eine Gürtellinse 2. Ordnung. Im Jahr 1900 wurde eine Nebelglocke installiert. 1905 wurde das Feuer durch ein Gasglühlicht und kurz darauf durch ein Petroleumglühlicht betrieben. 1909 hat man eine manuelle Nebelsirene installiert, die 1929 gegen elektrische Membransender getauscht wurden. 1927 baute man eine elektrische Bogenlampe ein, die 1937 durch eine elektrische Glühlampe ersetzt wurde. 1934 wurde das Verblendmauerwerk erneuert.
Der Turm steht heute unter Denkmalschutz. Eine Wendeltreppe mit 104 Stufen führt bis auf die Aussichtsplattform. Der Leuchtturm ist auf einem 25 Pfennig Not-Geldschein von 1921 abgebildet.

Auf der Sandsteintafel über dem Eingang des Hamburger Leuchtturms steht geschrieben:

"Nautis signum / sibi monumentum erexit / respublico hamburgensis / Ao MDCCCIII"
"Den Seefahrern zum Zeichen, sich selber zum Denkmal errichtet vom Hamburger Staat im Jahre 1803"

Das Leuchtfeuer wurde 2001 gelöscht, aber seine Funktion als Seezeichen besteht auch heute noch und wie eh und je ist er, wie die "Alte Liebe", der erste und letzte Gruß an alle Seeleute.

Im Frühsommer 2023 wurde der Hamburger Leuchtturm an eine Familie verkauft, die das Cuxhavener Wahrzeichen als Ferienwohnung umgebaut haben. Feriengäste können ab 2024 in dem Denkmal zu einen stolzen Preis übernachten.

Kugelbake

Cuxhaven Kugelbake

Die 30 m hohe Kugelbake im Ortsteil Döse, direkt am Strand, ist das Wahrzeichen von Cuxhaven. Ab hier geht die Unterelbe in die Außenelbe über. Die Kugelbake ist eines der ältesten Seezeichen an der Elbe.

Gedenkstein für Jonathan Zenneck

Der Physiker und Funkpionier Jonathan Zenneck (14. April 1871 - 8. April 1959) war als Assistent des späteren Nobelpreisträgers Karl Ferdinand Braun an der Universität Straßburg tätig, wo er an Reichweitenversuchen und praktischen Erprobungen des von Braun entwickelten neuen Senders teilnahm. Die Versuche mit dem Braun'schen Sender führte Jonathan Zenneck um 1900 in Cuxhaven am Leuchtturm an der Alten Liebe durch. Hier probierte er neue Schaltungen und Antennen aus.
Erste Versuche der drahtlosen Telegrafie testete er zu dem Seebäderschiff Silvana während der Überfahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland. Die Sendestation am Festland wurde später an die Kugelbake nach Döse verlegt. In einer Schutzhütte im Innern der Bake waren die technischen Geräte untergebracht. Im September 1900 wurde der erste drahtlose Funkspruch Deutschlands zwischen Helgoland und Cuxhaven übertragen. Nach diesem Erfolg wurden die Feuerschiffe in der Elbemündung mit Telegraphiefunkanlagen ausgerüstet und nahmen an einem Schiffsmeldedienst teil.
Am 7. Juli 1956 ließ die Stadt Cuxhaven dem Pionier der deutschen Funktechnik zu Ehren einen Gedenkstein als Denkmal errichten und benannte den Weg an der Strandpromenade und an der heutigen Kurparkhalle mit seinem Namen. Als der Deich in den 1980er Jahren erhöht wurde, musste der Gedenkstein entfernt werden.
Der Cuxhavener Seelotse Gerold Müller ließ im Dezember 1992 einen neuen Gedenkstein aus braunem Marmor durch den Steinmetz Heinz von Minden anfertigen und auf der Deichkrone mit Blick auf die Elbmündung und die Kugelbake aufstellen. Das Bronze-Relief wurde dabei von dem alten Stein übertragen.

Jonathan Zenneck Relief

JONATHAN

ZEÑECK


von —
dieser
stelle
aus —
fuehr
te jo
nathan
zeñeck
1899–
–1900
seine
ersten
 

funk-
-tele-
grafi-
schen
ver —
suche
durch
und —
schuf
damit
die —
grund
 

lagen
zur —
- ein -
fueh-
rung-
eines
deut-
schen
see —
funk-
dien-
stes
 
 
Das Denkmal wurde vom Seelotsen
GEROLD MÜLLER
gestiftet.
Cuxhaven, Dezember 1992
Gedenkstein Jonathan Zenneck

 

Impressum

Sitemap

Leuchtfeuer-Datenbank