Ende November 2021 wurde mit dem
Rückbau der noch bestehenden Brückenteile begonnen. Nördlich und südlich der
Brücke wurden jeweils drei Dalben gerammt. Diese dienen dem Schutz von
Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler.
Am 10. Dezember kam der große Schwimmkran "ENAK" mit dem 3000 PS starken
Schlepper "ARION" nach Weener, um den Westteil der Fachwerkbrücke vom
Sockel zu heben. Jedoch löste sich die Verankerung auf dem östlichen Sockel
nicht. Auch ein zweiter Versuch am Folgetag scheiterte. Erst am 15. Dezember
löste das Abbruchunternehemen das Problem, in dem sie die Traglast vom
Spitzenausleger (2 x 170 t) an die Haken des Hauptbocks hängten, die bis zu 2 x
300 Tonnen heben. Das abgebaute Brückenteil wurde anschließend auf einen Ponton
verladen und zur Papenburger
Meyer Werft gebracht, um dort verschrottet zu werden. Ein Brückenteil soll
allerdings als Denkmal erhalten bleiben. Während des Ausbaus und
Transport des ausgehobenen Brückenteils wurde die Seeschifffahrtsstraße Ems auf
dem Abschnitt zwischen Leerort und Papenburg für die übrige Schifffahrt voll
gesperrt. Der außergewöhnlich große Schleppverband wurde von Dienstschiffen der
Wasserschutzpolizei bzw. der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des
Bundes begleitet.
Die westliche Durchfahrt durch die Friesenbrücke wurde ab sofort für
den Schiffsverkehr gesperrt. Die gesperrte Durchfahrt ist mit zwei
Sperrgebietstonnen, Kennung Fl. G 4s, gekennzeichnet: • Nördlich der
Durchfahrt auf 53° 09,638’N, 007°22,351’E, • Südlich der Durchfahrt auf 53°
09,713’N, 007°22,321’E.
An der ehemaligen Friesenbrücke wurden in Februar 2022 auf folgenden Positionen
beleuchtete Dalben gerammt:
-
DB-06
53°09,7379'N - 007°22,3075'E
-
DB-05
53°09,7252'N - 007°22,3167'E
-
DB-04
53°09,7132'N - 007°22,3251'E
-
DB-03
53°09,6499'N - 007°22,3493'E
-
DB-02
53°09,6369'N - 007°22,3500'E
-
DB-01
53°09,6232'N - 007°22,3503'E
Die Leuchtdalben dienen dem Schutz von Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei
Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler sowie der Sperrung der ehemaligen
Brückendurchfahrt. Die beleuchteten Dalben auf Position DB-04 und DB-04 wurden am
13. März 2022 dauerhaft eingezogen.
Weiterhin wurden Rammarbeiten in der ehemaligen westlichen
Durchfahrt der Brücke ausgeführt. Die Rammarbeiten wurden vom Rammponton "JAN" ausgeführt. Zur weiteren Absicherung der
Rückbauarbeiten waren zeitweilig je ein Verkehrssicherungsfahrzeug oberhalb und
unterhalb der Baustelle vor Ort. Diese informierten die durchgehende Schifffahrt
über die möglichen Behinderungen und Rücksichtnahmen bei der Passage der
Baustelle.
Bei den Abbrucharbeiten der Brückenpfeiler wurden nicht nur einzelne Steine
herausgebrochen, sondern ganze Blöcke von 10-15 Kubikmeter, die mit einem
überdimensionalen Greifarm vom Schwimmkran ENAK auf ein Ponton verladen wurden. Am 05. April 2022 wurde auf der roten Fahrwasserseite ein Teil
der ehemaligen Eisenbahnbrücke Weener mit dem Schwimmkran "ENAK" ausgehoben.
Dabei engte der Schwimmkran das Fahrwasser ein. Die Passage der Engstelle durch
andere Fahrzeuge musste rechtzeitig mit der Verkehrszentrale Ems und dem
Schwimmkran "ENAK" abgestimmt werden.
Im Bereich der Baustelle wurden Mitte Dezember 2022 zur Kennzeichnung der
Durchfahrt und zum Schutz der Baustelle und Baufahrzeuge beleuchtete Dalben,
Kennung Fl(1) W.4s, errichtet:
Pos. 1: 53°09,7269‘ N,
007°22,3141‘ E Pos. 2: 53°09,7215‘ N, 007°22,3216‘ E Pos. 3: 53°09,6423‘
N, 007°22,3514‘ E Pos. 4: 53°09,6355‘ N, 007°22,3488‘ E Pos. 5:
53°09,7356‘ N, 007°22,3661‘ E Pos. 6: 53°09,6418‘ N, 007°22,4079‘ E
Die Verbindungslinie zwischen den Positionen 1 bis 4 stellt die westliche
Begrenzung der Durchfahrt und die Verbindungslinie zwischen den Positionen 5 bis
6 die östliche Begrenzung der Durchfahrt dar.
Die Rückbauarbeiten wurden
im Juni 2022 abgeschlossen. Anschließend begannen die Arbeiten zum Bau eines Dükers unter der Ems,
sowie das Herstellen einer großen Baugrube in der Ems, in der ein Sockel für die
Hub- und Drehbrücke entstehen wird.
Wegen des
Neubaus der Eisenbahnbrücke ist auf der Unterems zwischen km 6,5 und 7,0 mit
vermehrtem Baustellenverkehr zu rechnen. Die Passage der Baustelle kann aufgrund
der Bauaktivitäten erschwert bzw. unübersichtlich sein. Das Wasser- und
Schifffahrtsamt Ems-Nordsee empfiehlt daher nicht lotspflichtigen,
insbesondere nicht regelmäßig verkehrenden Fahrzeugen, für die Strecke von Emden bis
Papenburg einen Lotsen anzunehmen. Im Februar 2023 wurden die ersten
Tragrohre für die Zufahrtsbrücke zum Drehpfeiler in den Boden gerammt. Einen
Monat später begannen die Arbeiten zum Einbringen der Spundwände für die
Baugruben der Pfeiler im Deichvorland. Im April 2023 wurde auf dem Deich auf
der Westoverledinger Seite eine
Aussichtsplattform für Interessierte und Schaulustige errichtet. Vom 19. April 2023
bis Mitte Mai 2023 fanden an der
ehemaligen Friesenbrücke wasserseitige Bauarbeiten statt, bei denen Spundwände
für den Spundwandkasten der Baugrube des Drehpfeilers errichtet wurden.
Eckpunkte
Spundwandkasten 1: Punkt 1: 53°09,6984' N 007°22,3858' E Punkt 2:
53°09,7003' N 007°22,3996' E Punkt 3: 53°09,6818' N 007°22,4066' E Punkt
4: 53°09,6799' N 007°22,3928' E |
Eckpunkte
Spundwandkasten 2: Punkt 1: 53°09,6872' N 007° 22,3238' E Punkt 2:
53°09,6886' N 007° 22,3342' E Punkt 3: 53°09,6753' N 007° 22,3392' E
Punkt 4: 53°09,6738' N 007° 22,3290' E |
Die
Brückenelemente wurden in Tschechien und Ungarn vorgefertigt und per
Schwertransport zum Hafen nach Papenburg gefahren, wo sie zusammengebaut und
verschweißt wurden. Ende Juli 2024 wurden nacheinander vier Brückenelemente von
Papenburg mit einem Schwimmkran über die Ems zur Baustelle gebracht und auf die
vorgefertigten Pfeiler auf der Westoverledinger Seite zur sogenannten
Zweifeldbrücke montiert. Die alte Brücke an der Friesenstraße über die die
Bahnstrecke zur Friesenbrücke führt wurde abgerissen, auch sie wird erneuert. Am
22.11.2024 hat man das Maschinenteil der Friesenbrücke Weener eingebaut. Zu diesem Zweck
musste der
Streckabschnitt zwischen Papenburg (Ems km 0,0) und Leda (km 24,8) auf der
Schifffahrtsstraße Ems gesperrt werden. In der Nacht vom 11. auf den 12.
Dezember 2024 wurde das 145 Meter lange, drehbare Brückenteil durch sogenanntes
Einschwimmen eingebaut. Dazu musste die Ems durch das Sperrwerk in Gandersum
aufgestaut werden. Anschließend wurden die Pontons, auf denen das Brückenteil
lag, mit Stahlseilen und Winden exakt ausgerichtet. Danach konnte das Sperrwerk
wieder geöffnet werden und durch den fallenden Wasserstand die Drehbrücke auf
sein Lager herabgelassen werden. Die Fahrwasserbreite im Brückenbereich wird 56,50 m betragen. Das alte
Brückenwärterhaus wird restauriert und bleibt als Denkmal erhalten. Der
Neubau der bis dahin größten Hub-Dreh-Brücke Europas soll bis Mitte 2025 fertiggestellt werden.
Ursprünglich war vorgesehen, die Arbeiten bereits im Dezember 2024
abzuschließen. Jedoch haben häufiger Starkregen und das damit verbundene
Hochwasser die Bodenverhältnisse massiv verschlechtert und die Bauarbeiten
verzögert. Außerdem gibt es Lieferschwierigkeiten bei den Baumaterialien.
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