Warnfeuer an der Friesenbrücke in Weener

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Von 1874 bis 1876 wurde zwischen Hilkenborg und Weener eine erste 345 Meter lange Bogenbrücke mit integrierter Drehbrücke über die Ems errichtet. Zwischen 1924 und 1926 wurde eine neue 344 Meter lange Emsbrücke gebaut. Die Gründungen wurden durch Senkkästen hergestellt. Die Betonpfeiler wurden mit einem Klinkermauerwerk verschalt. Statt der Bögen wurde der Neubau als parallelgurtige Fachwerkbrücke mit einer Rollklappbrücke und unten liegendem Gleis errichtet. Die Brückenpfeiler an der Klappbrücke wurden mit Leitwerken versehen. An der Westseite der Brücke wurde ein Wärterhaus errichtet, das unter Denkmalschutz steht. In dessen Keller ist der Pegel für die Messung des Emswasserstandes untergebracht.

Friesenbrücke 2013
Foto: Martina Nolte / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de

Am 16. April 1945 wurde die Friesenbrücke von Wehrmachtsoldaten gesprengt, um die vorrückenden kanadischen Truppen aufzuhalten. Von 1950 bis 1951 wurde sie in gleicher Form wieder aufgebaut. Um die ständig größer werdenden Kreuzfahrtschiffe von der Meyer Werft zur Nordsee überführen zu können, wurde der feste Überbau neben der Schifffahrtsöffnung beweglich gemacht und konnte bei Bedarf von einem Schwimmkran ausgehoben werden.

Brückenpfeiler, Weener Seite Nord

Warnfeuer Friesenbrücke
Typ: Warnfeuer
Position: 53°09'41,4" N - 07°22'18,6" E
Deutsche Nr. 322812 ex.
Kennung: Fl Y 4 s,  Y
Bauwerkshöhe: 4,8 m
Feuerhöhe: 4,8 m
Optik: LED-Leuchte mit Solar-Panel
Tragweite: 1,5 sm

Am 3. Dezember 2015 rammte das Frachtschiff Emsmoon das 30 m breite Klappteil der geschlossenen Friesenbrücke, zerstörte es und verschob durch die Wucht des Aufpralls die Aufbauten der Brücke um einige Meter.

Das Klappteil wurde mit einem Schwimmkran herausgehoben. Die Eisenbahnbrücke kann seitdem nicht mehr genutzt werden. Nach Abschluss der Ermittlungen wurden der Emslotse und der russischstämmige Kapitän zu einer Geldstrafe verurteilt.

Frei stehender Brückenpfeiler Nord

Warnfeuer Friesenbrücke
Typ: Warnfeuer
Position: 53°09'41,4" N - 07°22'20,4" E
Ems-km: 6,9
Deutsche Nr. 322813 ex.
Kennung: Fl Y 4 s,  Y
Optik: LED-Leuchte mit Solar-Panel
Foto: August 2016

Bei dem Zusammenstoß mit der Brücke soll der Lotse laut Staatsanwaltschaft das Schiff gelenkt haben. Der Kapitän habe damit gegen die Vorschriften verstoßen, weil das Steuern allein seine Aufgabe sei. Außerdem ist der Lotse ohne Durchfahrerlaubnis des Brückenwärters Richtung Brücke gefahren. Der Kapitän soll außerdem keinen Ausguck als auch keine Radarbeobachtung eingesetzt haben.

Brückenpfeiler, Coldemüntjer Seite Nord

Warnfeuer Friesenbrücke
Typ: Warnfeuer
Position: 53°09'42,0" N - 07°22'22,8" E
Deutsche Nr. 322814 ex.
Kennung: Fl Y 4 s,  Y
Optik: LED-Leuchte mit Solar-Panel
Foto: August 2016

Die Blitzleuchte war an der Brückenkontruktion über dem Pfeiler montiert.

Frei stehender Brückenpfeiler Süd

Warnfeuer Friesenbrücke
Typ: Warnfeuer
Position: 53°09'40,2" N - 07°22'20,4" E
Deutsche Nr. 322815 ex.
Kennung: Fl Y 4 s,  Y
Optik: LED-Leuchte mit Solar-Panel

Nach der Kollission hat man an den Brückenpfeilern gelb strahlende LED-Blitzfeuer mit Solarmodulen aufgebaut, die auf gelben Radarreflektoren montiert sind.
Die längste Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands wird durch eine Drehbrücke für Schiffsbreiten bis 52 Metern ersetzt.

Brückenpfeiler, Coldemüntjer Seite Süd

Warnfeuer Friesenbrücke
Typ: Warnfeuer
Position: 53°09'40,8" N - 07°22'23,4" E
Deutsche Nr. 322816
Kennung: Fl Y 4 s,  Y
Optik: LED-Leuchte mit Solar-Panel
Foto: August 2016
Vor den Blitzfeuern waren weiße, rechteckige Tafeln angebracht, die mit gelblichem Licht angestrahlt wurden.
Im März 2016 wurde das Brückenmittelteil ausgehängt und mit einem Schwimmkran nach Papenburg gebracht und dort verschrottet.
Eine Wiederinbetriebnahme des Eisenbahnverkehrs über die neue Eisenbahnbrücke ist für Herbst 2024 geplant. Bis zur Fertigstellung der neuen Friesenbrücke bringt in den Sommermonaten eine sogenannte Friesenfähre Fußgänger und Fahrradtouristen zwischen Weener und Westoverledingen über die Ems. Die Fährzeiten sind tideabhängig.
Friesenbrücke Nordseite

Ende November 2021 wurde mit dem Rückbau der noch bestehenden Brückenteile begonnen. Nördlich und südlich der Brücke wurden jeweils drei Dalben gerammt. Diese dienen dem Schutz von Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler.

Am 10. Dezember kam der große Schwimmkran "ENAK" mit dem 3000 PS starken Schlepper "ARION" nach Weener, um den Westteil  der Fachwerkbrücke vom Sockel zu heben. Jedoch löste sich die Verankerung auf dem östlichen Sockel nicht. Auch ein zweiter Versuch am Folgetag scheiterte. Erst am 15. Dezember löste das Abbruchunternehemen das Problem, in dem sie die Traglast vom Spitzenausleger (2 x 170 t) an die Haken des Hauptbocks hängten, die bis zu 2 x 300 Tonnen heben. Das abgebaute Brückenteil wurde anschließend auf einen Ponton verladen und zur Papenburger Meyer Werft gebracht, um dort verschrottet zu werden. Ein Brückenteil soll allerdings als Denkmal erhalten bleiben.
Während des Ausbaus und Transport des ausgehobenen Brückenteils wurde die Seeschifffahrtsstraße Ems auf dem Abschnitt zwischen Leerort und Papenburg für die übrige Schifffahrt voll gesperrt. Der außergewöhnlich große Schleppverband wurde von Dienstschiffen der Wasserschutzpolizei bzw. der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes begleitet.
Die westliche Durchfahrt durch die Friesenbrücke wurde ab sofort für den Schiffsverkehr gesperrt. Die gesperrte Durchfahrt ist mit zwei Sperrgebietstonnen, Kennung Fl. G 4s, gekennzeichnet:
• Nördlich der Durchfahrt auf 53° 09,638’N, 007°22,351’E,
• Südlich der Durchfahrt auf 53° 09,713’N, 007°22,321’E.

Abbruch Friesenbrücke West

An der ehemaligen Friesenbrücke wurden in Februar 2022 auf folgenden Positionen beleuchtete Dalben gerammt:

  • DB-06 53°09,7379'N - 007°22,3075'E

  • DB-05 53°09,7252'N - 007°22,3167'E

  • DB-04 53°09,7132'N - 007°22,3251'E

  • DB-03 53°09,6499'N - 007°22,3493'E

  • DB-02 53°09,6369'N - 007°22,3500'E

  • DB-01 53°09,6232'N - 007°22,3503'E

Die Leuchtdalben dienen dem Schutz von Arbeitsgeräten bzw. Arbeitspontons bei Abbrucharbeiten an dem Mittelpfeiler sowie der Sperrung der ehemaligen Brückendurchfahrt. Die beleuchteten Dalben auf Position DB-04 und DB-04 wurden am 13. März 2022 dauerhaft eingezogen.

Weiterhin wurden Rammarbeiten in der ehemaligen westlichen Durchfahrt der Brücke ausgeführt. Die Rammarbeiten wurden vom Rammponton "JAN" ausgeführt. Zur weiteren Absicherung der Rückbauarbeiten waren zeitweilig je ein Verkehrssicherungsfahrzeug oberhalb und unterhalb der Baustelle vor Ort. Diese informierten die durchgehende Schifffahrt über die möglichen Behinderungen und Rücksichtnahmen bei der Passage der Baustelle.

Abbruch der Pfeiler an der Friesenbrücke

Bei den Abbrucharbeiten der Brückenpfeiler wurden nicht nur einzelne Steine herausgebrochen, sondern ganze Blöcke von 10-15 Kubikmeter, die mit einem überdimensionalen Greifarm vom Schwimmkran ENAK auf ein Ponton verladen wurden.
Am 05. April 2022 wurde auf der roten Fahrwasserseite ein Teil der ehemaligen Eisenbahnbrücke Weener mit dem Schwimmkran "ENAK" ausgehoben. Dabei engte der Schwimmkran das Fahrwasser ein. Die Passage der Engstelle durch andere Fahrzeuge musste rechtzeitig mit der Verkehrszentrale Ems und dem Schwimmkran "ENAK" abgestimmt werden.

Im Bereich der Baustelle wurden Mitte Dezember 2022 zur Kennzeichnung der Durchfahrt und zum Schutz der Baustelle und Baufahrzeuge beleuchtete Dalben, Kennung Fl(1) W.4s, errichtet:

Pos. 1: 53°09,7269‘ N, 007°22,3141‘ E
Pos. 2: 53°09,7215‘ N, 007°22,3216‘ E
Pos. 3: 53°09,6423‘ N, 007°22,3514‘ E
Pos. 4: 53°09,6355‘ N, 007°22,3488‘ E
Pos. 5: 53°09,7356‘ N, 007°22,3661‘ E
Pos. 6: 53°09,6418‘ N, 007°22,4079‘ E

Die Verbindungslinie zwischen den Positionen 1 bis 4 stellt die westliche Begrenzung der Durchfahrt und die Verbindungslinie zwischen den Positionen 5 bis 6 die östliche Begrenzung der Durchfahrt dar.

Die Rückbauarbeiten wurden im Juni 2022 abgeschlossen. Anschließend begannen die Arbeiten zum Bau eines Dükers unter der Ems, sowie das Herstellen einer großen Baugrube in der Ems, in der ein Sockel für die Hub- und Drehbrücke entstehen wird.

Neubau der Friesenbrücke

Wegen des Neubaus der Eisenbahnbrücke ist auf der Unterems zwischen km 6,5 und 7,0 mit vermehrtem Baustellenverkehr zu rechnen. Die Passage der Baustelle kann aufgrund der Bauaktivitäten erschwert bzw. unübersichtlich sein. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Ems-Nordsee empfiehlt daher nicht lotspflichtigen, insbesondere nicht regelmäßig verkehrenden Fahrzeugen, für die Strecke von Emden bis Papenburg einen Lotsen anzunehmen.
Im Februar 2023 wurden die ersten Tragrohre für die Zufahrtsbrücke zum Drehpfeiler in den Boden gerammt. Einen Monat später begannen die Arbeiten zum Einbringen der Spundwände für die Baugruben der Pfeiler im Deichvorland.
Im April 2023 wurde auf dem Deich auf der Westoverledinger Seite  eine Aussichtsplattform für Interessierte und Schaulustige errichtet.
Vom 19. April 2023 bis Mitte Mai 2023 fanden an der ehemaligen Friesenbrücke wasserseitige Bauarbeiten statt, bei denen Spundwände für den Spundwandkasten der Baugrube des Drehpfeilers errichtet wurden.

 

Eckpunkte Spundwandkasten 1:
Punkt 1: 53°09,6984' N 007°22,3858' E
Punkt 2: 53°09,7003' N 007°22,3996' E
Punkt 3: 53°09,6818' N 007°22,4066' E
Punkt 4: 53°09,6799' N 007°22,3928' E
Eckpunkte Spundwandkasten 2:
Punkt 1: 53°09,6872' N 007° 22,3238' E
Punkt 2: 53°09,6886' N 007° 22,3342' E
Punkt 3: 53°09,6753' N 007° 22,3392' E
Punkt 4: 53°09,6738' N 007° 22,3290' E

 

Friesenbrücke, Baugrube Drehpfeiler

Die Brückenelemente wurden in Tschechien und Ungarn vorgefertigt und per Schwertransport zum Hafen nach Papenburg gefahren, wo sie zusammengebaut und verschweißt wurden. Ende Juli 2024 wurden nacheinander vier Brückenelemente von Papenburg mit einem Schwimmkran über die Ems zur Baustelle gebracht und auf die vorgefertigten Pfeiler auf der Westoverledinger Seite zur sogenannten Zweifeldbrücke montiert. Die alte Brücke an der Friesenstraße über die die Bahnstrecke zur Friesenbrücke führt wurde abgerissen, auch sie wird erneuert. Am 22.11.2024 hat man das Maschinenteil der Friesenbrücke Weener eingebaut. Zu diesem Zweck musste der Streckabschnitt zwischen Papenburg (Ems km 0,0) und Leda (km 24,8) auf der Schifffahrtsstraße Ems gesperrt werden.
In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 2024 wurde das 145 Meter lange, drehbare Brückenteil durch sogenanntes Einschwimmen eingebaut. Dazu musste die Ems durch das Sperrwerk in Gandersum aufgestaut werden. Anschließend wurden die Pontons, auf denen das Brückenteil lag, mit Stahlseilen und Winden exakt ausgerichtet. Danach konnte das Sperrwerk wieder geöffnet werden und durch den fallenden Wasserstand die Drehbrücke auf sein Lager herabgelassen werden.
Die Fahrwasserbreite im Brückenbereich wird 56,50 m betragen. Das alte Brückenwärterhaus wird restauriert und bleibt als Denkmal erhalten.
Der Neubau der bis dahin größten Hub-Dreh-Brücke Europas soll bis Mitte 2025 fertiggestellt werden. Ursprünglich war vorgesehen, die Arbeiten bereits im Dezember 2024 abzuschließen. Jedoch haben häufiger Starkregen und das damit verbundene Hochwasser die Bodenverhältnisse massiv verschlechtert und die Bauarbeiten verzögert. Außerdem gibt es Lieferschwierigkeiten bei den Baumaterialien.

 

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