Leuchtturm Schleimünde

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Nebelhorn: Mo (SN) 30 s  [13+(17) s] ex. Leuchtturm Schleimünde
Optik: Gürtellinse,  F = 400 mm
Inbetriebnahme: 16. November 1871
Foto: April 2011
Der Leuchtturm Schleimünde dient den Schiffen als Ansteuerungs- und Orientierungsfeuer für die Einfahrt von der Ostsee in die Schleimündung.
Der Leuchtturm Schleimünde wurde über die Jahre seines Bestehens ständig umgestaltet. Der ursprünglich gelbe Ziegelturm mit gusseiserner Laterne wurde ab 1890 dunkelgrau, später wieder gelb, dann wieder grau, danach schachbrettartig rot-weiß, dann wurde er zum Schutz vor der Witterung mit schwarzen und weißen Kunststoffplatten verkleidet. Im Jahr 2014 bekam er sein heutiges grünes Band auf weißem Grund.
Als Lichtquelle wurde anfangs ein Petroleumbrenner eingesetzt. Als der Leuchtturm 1952 elektrifiziert wurde, diente zunächste eine Glühlampe als Leuchtmittel. Da der Anschluss der Insel an das Stromversorgungsnetz zu teuer war, baute man eine 6 kW Windkraftanlage mit einer 470 Ah Pufferbatterie.
Beim Bau einer Hafenanlage für die Marine Anfang der 1960er Jahre wurde das Windrad wegen des höheren Stromverbrauchs durch einen Netzanschluss ersetzt. Die Glühlampe wurde später durch eine 120 Volt / 600 Watt Halogenglühlampe ausgetauscht. Bei Dunkelheit wird der Turm von außen mit Flutlicht angestrahlt. Bei Stromausfall übernimmt eine vor Ort installierte Notstromanlage die Stromversorgung.
Das Leuchtfeuer wird seit 1986 von der Verkehrszentrale in Travemünde ferngesteuert und überwacht. Im Jahr 2014 wurden der Leuchtturm Schleimünde sowie auch die Mole aufwendig saniert. Das stark korrodierte Laternenhaus wurde mit einem Schwimmkran abgenommen und auf dem Bauhof des Wasser- und Schifffahrtsamtes instand gesetzt. Nach Demontage der Fassadenverkleidung wurde das alte Mauerwerk instandgesetzt. Der Nebelmembransender wurde 2016 abgeschaltet.
Typ:

Leit- und Orientierungsfeuer

Leuchtturm Schleimünde
Internationale Nr. C1186
Deutsche Nr. 201700
NGA-Nr. 116-3000
ARLHS: FED 217
Position:

54°40'17" N - 10°02'10" E

Kennung: LFl (3) WRG 20 s
[2+(3)+2+(3)+2+(8)] s
Sektoren: R 144,5°-201° (Tw. 11 sm)
G 201°-275° (Tw. 11 sm)
W 275°-296° (Tw. 13 sm)
R 296°-6°  (Tw. 11 sm)
Nebelscheinwerfer: Y 275°-296°
Optik: Gürtelleuchte  F = 400 mm
Bauwerkshöhe: 14,30 m
Feuerhöhe: 14,84 m
Foto: Juli 2019

Der Turmschaft bekam vor langer Zeit einen vertikalen Riss, den man mit Mörtel verschlossen hat. Um die Standfestigkeit des Leuchtturmes sicherzustellen, hat man ringförmig vier Zugbänder aus Edelstahl um den Turm gespannt, die ein Aufklaffen von Rissen verhindern. Anschließend erhielt der Turmschaft eine Vormauerschale und es wurde eine grün-weiße Vorhangfassade aus Aluminium montiert. Die Blitzschutzanlage wurde komplett erneuert und die Flutlichtstrahler durch moderne LED-Strahler ausgetauscht. Die Nebelschallanlage wurde demontiert und durch sechs LED-Nebelfeuer ersetzt.

Leuchtturm Schleimünde

Die alte schwarz-weiße Farbgebung des Leuchtturms Schleimünde entsprach noch der alten von Bismarck eingeführten Briefmarke Schleimündedeutschen Betonnung, wo schwarz noch seewärts für Backbord stand. Die neue grün-weiße Farbgebung hält sich an die international für die Betonnung von Seestraßen zuständigen Dienststellen (IALA) und entspricht der eines lateralen Schifffahrtszeichens auf der Steuerbordseite eines Fahrwassers. Im Falle von Schleimünde müssen die von See kommenden Schiffe den Leuchtturm an Steuerbord (grün) lassen.

Am 2. Juli 2020 erschien eine neue Sonderbriefmarke "Leuchtturm Schleimünde". Auf der Briefmarke ist ein Bild des Leuchtturms Schleimünde mit den markanten grün-weißen Streifen zu sehen. Um den Turm herum verlaufen verschiedenfarbige Halbkreise, die die unterschiedlichen Farbanstriche des Leuchtturms darstellen. In den letzten 150 Jahren wurde der Leuchtturm sieben Mal neu gestrichen.

Die Stahlbake steht auf dem Kopf der Südmole in Schleimünde. An der Mastspitze befindet sich ein viereckiger Korb, der mit weißen Blechplatten verkleidet ist. Die Platten werden bei Dunkelheit durch Halogenstrahler angeleuchtet. Die Bake bezeichnet zusammen mit dem Leuchtturm die schmale Einfahrt in die Schleimündung.

Bereits seit 1861 befand sich an der Südseite des Einlaufs eine Steinkiste, auf der eine Standbaake errichtet war.

Die Schlei ist ein Arm der Ostsee, der weit ins Landesinnere reicht. Die heutige Schleimündung ist erst im 18. Jahrhundert von Menschenhand geschaffen worden. Die alte, natürliche Mündung lag weiter nördlich.
Die Lotseninsel mit dem Leuchtturm ist Vogelschutzgebiet und nur mit dem Ausflugschiff von Kappeln oder Maasholm aus erreichbar.

Leuchtbake Schleimündung

 

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