Bereits 1857 stand an der Geestemündung in
Bremerhaven ein kleines Leuchtfeuer. Beim Umbau der
Hafeneinfahrt wurde es durch den heutigen Leuchtturm ersetzt.
Die starke Gezeitenströmung der Weser und der oft starke Wind macht die Einfahrt
in die Geestemündung zu einer Herausforderung für die Schifffahrt. Schon oft
wurde die Mole von den hereinfahrenden Schiffen gerammt.
Seit Generationen ist die Nordmole beliebter Treffpunkt für Liebespaare und
Freunde schöner Sonnenuntergänge. Im Jahr 2001 wurde der Leuchtturm unter
Denkmalschutz gestellt.
Der schiefe Turm von Bremerhaven
In der Nacht vom 17. auf den 18. August 2022 ist der Kopf der Nordmole in
Bremerhaven abgesackt und der darauf befindliche Leuchtturm in eine extrem
gefährliche Schieflage geraten. Es bestand die Gefahr, dass er ganz umkippt. Die
Nordmole an der Einfahrt zum Fischereihafen war bereits seit einigen Jahren baufällig und sollte ersetzt werden.
Foto: via Wikipedia (Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)
Mit einer Drohne wurden 3D-Aufnahmen vom Turm gemacht die als Vorlage für den geplanten
Wiederaufbau dienen sollen. Mithilfe dieser Bilder soll der Turm im Zuge des
Neubaus der Mole originalgetreu wieder aufgebaut werden. Die Kuppel konnte
mit einem Wasserstrahlschneider von dem Mauerwerk des Turms getrennt und mit
einem Autokran abgehoben werden.
Anschließend wurde das Geländer und die Gürtellinse gerettet, bevor der
Ziegelturm abgerissen wurde. Die rote Laterne des Molenfeuers hat man auf dem
Gelände von Bremenports im südlichen Fischereihafen zwischengelagert. Nach einem zweiten Einbruch in der Mitte der
maroden Nordmole wurde das rund 250 Meter lange Bauwerk bis Ende 2022 komplett
abgerissen. Hierbei wurde das Mauerwerk mit schwimmenden Arbeitsgeräten
abgetragen und auf einer schwimmenden Transporteinheit zur Verwertung in den
Fischereihafen verbracht. Zum Schutz gegen die Strömung wurden entlang der
ehemaligen Mole Sandsäcke aufgestapelt. Aufgrund der Bauarbeiten an der Nordmole hat man ein Sperrgebiet eingerichtet.
Der Tonnenleger "Nordergründe" beim Aussetzen einer Warnstellentonne vor der Baustelle.
Das Sperrgebiet wurde durch drei gelbe Warnstellentonnen (Fl Y 1s) gekennzeichnet. Nördlich der
Verbindungslinie zwischen diesen Tonnen war die Einfahrt gesperrt. |