Alter Leuchtturm Wangerooge

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Typ: Leitfeuer

Alter Leuchtturm Wangerooge

ARLHS: FED 252
Position: 53°47’20" N - 07°53'57" E
Kennung: F Blz (2) 8s, Blz (3) 16s   
Nebenfeuer F WR
Bauwerkshöhe: 39 m
Feuerhöhe: 36 m
Optik: 2 Gürtellinsen (1420 mm Brennweite)
mit K- und D-Ringen
Tragweite: 30 sm,  Nebenfeuer 15/11 sm
Betriebszeit: 01.10.1856 - 09.12.1969
Foto: September 2014

Erst 1602 erhielt die deutsche Küste der Nordsee ihr zweites Feuer. Auf der Insel Wangerooge wurde 1597/1602 ein Turm erbaut, der den Schiffern nicht nur als Tageszeichen dienen sollte, wie das vielfach üblich war, sondern der auch nachts ein Feuer zeigen sollte.

Schon vor dem 14. Jahrhundert hatten die beiden Kirchtürme im Westen und Osten der lang gestreckten Insel als Tageszeichen und Richtlinie gedient. Beide wurden im 14. Jahrhundert von den Holländern zerstört, doch wieder aufgebaut. Aber das Meer verschlang im 16. Jahrhundert die westliche Kirche, nachdem vorher schon die östliche zu Grunde gegangen war.
Zum Ersatz wurde an der Westseite der Insel ein neuer Turm, 1597/1602, erbaut. Sein oberes Stockwerk diente als Kapelle, und seine drei Spitzen bezeichneten den Meridian. In der höchsten der drei Spitzen war eine Laterne eingebaut, die 48 Fenster hatte, und in ihr befand sich ein Lampenfeuer, das von Michaelis bis Weihnachten und von Ostern bis Fastnacht brannte. Das Feuer erwies sich aber als gänzlich unzulänglich, so dass eine Steinkohlenbake daneben als Ersatz errichtet werden musste. Für diese wurde 1687 auf der Westseite der Insel ein neuer runder Feuerturm mit einer Höhe von 11,58 m erbaut, auf dessen Plattform der Feuerkorb für das Steinkohlenfeuer auf einer gemauerten Erhöhung stand. Dieser Turm wurde 1807 in ein Kastell umgebaut. Etwas später wurde er durch eine Sturmflut stark beschädigt. Wieder hergestellt, erhielt er 1815 eine bessere Lampen-Einrichtung, die den ganzen Winter hindurch brannte, bis am 3. Februar 1825 eine Sturmflut, die auch den alten Turm sehr gefährdete, den ganzen Turm und die Umgegend zerstörte.
Im selben Monat wurde jedoch noch ein Notfeuer in Form einer Pfostenlaterne hergerichtet, bis in der Nähe des alten Turmes eine Blüse mit Steinkohlenfeuer hergestellt war. Ein neu erbauter massiver Turm mit Laterne und Parabolen mit Argandschen Lampen, Drehfeuer, trat im Oktober 1830 in Dienst, wurde aber schon Neujahr 1855 durch eine Sturmflut so stark beschädigt, dass auf der Ostseite der Insel der jetzige Turm erbaut werden musste, der 1856 mit einem Fresnelschen Apparat vierter Ordnung in Dienst trat. Die Laterne wurde von der Firma Julius Pintsch in Fürstenwalde gebaut. Das Feuer liegt 30,7 m über ordinärer Flut. 1878 wurde der Fresnelsche Apparat erneuert und am 15. Oktober 1896 ein Feuer mit einer elektrischer 120° Bogenlampe von Helios eingerichtet. Seine neue Lampe hatte eine Leistung von 4500 Candela. Später wurde der Turm um sieben Meter erhöht und ein Doppelfeuer mit einer Leistung von 427.000 Candela installiert, dass eine Reichweite von  über 30 sm hatte. Den Strom für das Feuer erzeugten zwei Dampfmaschinen mit Dynamos, im Maschinenhaus neben dem Leuchtturm.
Am 09. Dezember 1969 wurde das Feuer gelöscht. Die Gemeinde Wangerooge kaufte den Turm für symbolische eine DM vom Wasser- und Schifffahrtsamt und nutzt ihn seit 1972 als Aussichtsturm, den man über 161 Stufen besteigen kann. Seit 1980 hat man hier das Inselmuseum untergebracht. In der ehemaligen Wachstube des Leuchtturmwärters wurde im März 1996 ein Trauzimmer eingerichtet.

Wappenstein Leuchtturm Wangerooge

Die Inschrift des nebenstehenden Wappensteines lautet:

Carl Wilhelm, Fürst zu Anhalt, Graf zu Ascanien,
Herr zu Zerbst, Berenburg, Jever und Kniphausen,
Anno 1687

Sophie, Fürstin zu Anhalt, geb. Herzogin zu Sachsen, Jülich, Cleve, Berg, Gräfin zu Acanien, Frau zu Zerbst, Berenburg, Jever und Kniphausen.

Anno 1687

Über dem Text befindet sich das entsprechende Ehewappen

Dieser Stein wurde kurz vor 1850 nordöstlich des heutigen Weststrandes freigespült und an der Stelle gefunden, wo seit 1630 eine hölzerne Feuerbake und ab 1687 nacheinander drei steinerne Feuertürme mit Kohlen- und Ölfeuern standen.

Fürst Carl Wilhelm von Anhalt Zerbst, der durch Erbgang seit 1667 auch Herr von Jever und Wangeroog war, ließ den Votivstein im Jahre 1687 an den durch ihn erbauten Turm anbringen. Etwa um 1705 brannte diese Steinkohlenblüse aus. Mit Ausnahme des Leuchtturms von 1830-1859 schmückte dieser Wappenstein alle Leuchtfeuertürme Wangerooges.

Mehr Infos: www.leuchtturm-wangerooge.de

 

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