Bereits Ende 1887 wurde in Bahrhöft eine erste Bake errichtet.
Das erste Richtfeuer wurde 1895 mit Lokomotivlaternen betrieben, die an Masten
hochgezogen wurden. Die Brenner wurden mit Petroleum und einer
Zünd- und Löschuhr betrieben.
Zeichnung einer ehemaligen Lokomotivlaterne von Barhöft.
Quelle: Archiv WSA Ostsee
Stralsund, den 17. Mai 1929
Herrn
Max Levy
Berlin N.65 Müllerstraße 30
Für den Kennungsgeber des
Richtfeuers Barhöft ist von Ihnen ein Motor an das
Seezeichenversuchsfeld Berlin geliefert worden mit der Bezeichnung:
P. L. Nr.520. U.1.4. 1/30 PS 3000 Tn. 220 Volt Nr. K. 254726.
Nach verhältnismäßig kurzem
Betrieb des Feuers waren die Kohlebürsten des Motors schon stark
abgenutzt, so dass sie ausgewechselt werden mussten. Nachdem die Kohlen
erneuert waren, lief der Motor mit 50 periodischem Wechselstrom von 220
Volt Netzspannung wieder einwandfrei. Das Übersetzungsverhältnis des
Kennungsgebers ist zwar abgeändert worden, jedoch wird damit gerechnet,
dass die Kohlebürsten sich auch in Zukunft stark abnutzen werden. Das
Seezeichenversuchsfeld Berlin hat daher vorgeschlagen, einen
ausreichenden Vorrat von Ersatzkohlen bereitzuhalten. Es wird um
baldgefl. Übersendung von 2 Dutzend Ersatzkohlen für den Motor an das
hiesige Wasserbauamt Stralsund-West, Külpstr. 12 ergebenst ersucht. Die
Rechnung wollen Sie in doppelter Ausfertigung einreichen.
Quelle: Archiv WSA Ostsee |
Der Hafen von Barhöft liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Von hier starten im Herbst Kranichtouren für Touristen. Ansonsten benutzen
zahlreiche Segler den Hafen von Barhöft als Zwischenstation zu den Inseln Rügen
und Hiddensee.
Der Hafen Barhöft wurde zu
DDR-Zeiten fast ausschließlich militärisch genutzt. Am Hafen steht eine rund 1,5 m hohe historische Grenzsäule aus
Beton mit schwarz-rot-goldenen Diagonalstreifen. Am oberen Ende ist eine
Aluminiumgussplatte mit dem Staatswappen der DDR (Hammer, Zirkel und Ährenkranz)
und dem Schriftzug 'DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK' eingelassen. Aus der
Säulenspitze ragt ein knapp 15 cm langes Rundeisen, damit dort keine Vögel
landen und die Säule mit ihrem Kot beschmutzten. Nach der Wende wurden die
meisten DDR-Grenzpfähle entfernt. In Barhöft hat man sie als ein Stück deutscher
Geschichte erhalten.
Aussichtsturm Barhöft
Dieser Turm gehörte zum militärischen Bereich der
damaligen NVA-Raketeneinheit der 6. Grenzbrigade Küste. Er ist der Nachfolger zwei anderer
Türme, die hier am "Barhöfter Kliff" standen. Der erste Turm wurde
1936 erbaut und hatte eine Höhe von 15m. Er diente als Leuchtfeuer.
Der zweite war bereits ein Beobachtungsturm und wurde 1960 erbaut.
Er hatte eine Höhe von 28m. Dieser Turm war oberhalb des Mastes mit
einem Wachhäuschen bestückt. Beide Türme wurden in der Vergangenheit
demontiert. Der jetzige Turm wurde 1986 erbaut und als Wach- und
Funkmessturm genutzt. Dieser Turm hat eine Höhe von 16,9 m, gemessen
bis zur Plattform und einem Umfang von 19 m. Im Erdgeschoss war der
Bereitschaftsraum der NVA-Raketentruppen. Die anderen Geschosse
wurden als Funktionsräume genutzt. Nach der Wende wurde der
Beobachtungsturm zum Aussichtsturm umgebaut. Bis zur Plattform muss der
Besucher 102 überwinden, dann wird er den ganzen, einmaligen
Naturraum des Nationalparks erfassen.
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