Im 18. Jahrhundert stand auf der Spitze des 93,80 m hohen Gömnitzer Berges ein
großer Baum, genannt "Major", der den Schiffen in der Lübecker Bucht als
Landmarke diente. Dieser Baum wurde 1815 durch einen Blitzschlag bzw. einen
Sturm zerstört. Da den Seeleuten diese Landmarke zur Orientierung fehlte, wurde
der Gömnitzer Turm als künstliches Seezeichen gebaut.
Der runde Backsteinturm wurde auf einem Fundament aus Feldsteinen gemauert. Das
Dach ist mit behauenen Natursteinen gedeckt.
1961 wollte das Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck den Turm eigentlich abreißen,
da er für die Schifffahrt als Landmarke nicht mehr gebraucht wurde. Doch die
Gemeinde Süsel ließ sich vom Bund das Grundstück schenken und sanierte mit
öffentlichen Zuschüssen das Bauwerk. Am 24. März
1969 wurde der Gömnitzer Turm als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
1982 und 1990 wurde der Turm restauriert. Seit 1993 ist der Gömnitzer
Turm als Aussichtsturm geöffnet.
Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 41 Lichtgitterstufen zur Spitze,
in der sich vier kleine Öffnungen befinden. Aus diesen kleinen Fenstern hat man
einen schönen Blick in die umgebende Landschaft der Holsteinischen Schweiz
und über die Lübecker Bucht. Etwa 50 m nördlich des Parkplatzes an der Straße "Zum Major" geht es zu einer
steilen Aufstiegstreppe.
Der Gömnitzer Turm ist das Wahrzeichen der Gemeinde Süsel
im Kreis Ostholstein. Die Gemeinde Süsel
erhielt am 05. November 1984 vom Land Schleswig-Holstein die Wappengenehmigung,
in dem der Gömnitzer Turm als Motiv abgebildet ist. 12 Jahre später bekam Süsel
auch die Flaggen-Genehmigung mit dem Gömnitzer Turm als Motiv.