Da an vielen Stellen in Norddeutschland das hinter dem Deich gelegene
Binnenland bis zu einem Meter unter dem
Meeresspiegel liegt, muss das Land dort künstlich entwässert werden. Dazu wurden
im Deich Siele, meist Ständersiele mit zweiflügeligen Sieltoren, eingebaut. Ein
Siel ist ein durch Sieltore verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich. Bei
Ebbe stehen die Tore offen und kleine Schiffe können in die Kanäle hinter dem
Deich einfahren.
Durch die Sieltore fließt das Wasser ab. Dies geschieht aber nur während ca. vier Stunden,
der Sielzeit. Bei
auflaufender Flut werden die Torflügel durch den Wasserdruck des Außenwassers
geschlossen.
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In der Nordsee ist Niedrigwasser (Ebbe). Das Binnenwasser drückt das
Sieltor auf, aber die Torflügel bleiben in Schrägstellung. |
Der Wasserstand im Sieltief ist niedriger als auf der Außenseite.
Die Flut drückt das Tor zu. Nur bei schräg gestellten Torflügeln wirkt
der Wasserdruck. |
An einigen Sielen gibt es zusätzliche Schöpfwerke, die das Wasser unabhängig von
der Tide mit Hilfe von
Pumpen aus einem niedrigen Niveau auf ein höheres Niveau heben.
Dieses Sieltor aus massiver Eiche stammt aus dem Jahr 1963. Schon 30 Jahre
später wurde es aus dem Fedderwardersiel ausgebaut. Im Zuge der notwendigen
Deicherhöhung am Hafen von Fedderwardersiel wurde auch das Siel völlig erneuert.
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