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 Das Sonnenventil ist ein Gasregelventil, das auf 
Tageslicht reagiert. Es dient der Abschaltung tagsüber und spart Treibstoff für 
acetylenbetriebene Laternen. 1907 wurde das Sonnenventil vom Ingenieur Gustaf Dalén 
erfunden und anschließend von der Firma AGA AB hergestellt. Das Sonnenventil sparte in 
Kombination mit dem Blinkventil, das Dalén ebenfalls erfunden hatte, bis zu 93 % 
Acetylengas im Vergleich zu einer konstant brennenden Flamme. Dadurch wurde der 
Einsatz von Acetylenbrennern in Leuchttürmen wirtschaftlich möglich. Gustaf 
Dalén erhielt für diese Erfindung 1912 den Nobelpreis für Physik. Im Jahr 1907 
wurde das erste Sonnenventil auf dem Leuchtturm von Furuholmen installiert. 
Funktionsweise
Das Ventil unterbricht den Gasfluss zum Brenner während der Tageslichtstunden. 
Es öffnet den Gasstrom, wenn nicht genügend Tageslicht vorhanden ist.Das 
Sonnenventil besteht aus vier gleich langen Stäben aus der gleichen Metallsorte. 
Ein Stab ist schwarz, im Gegensatz zu den anderen drei, die glänzend poliert 
sind. Die Stangen sind parallel montiert. Die glänzenden Stäbe werden so 
angebracht, dass die Enden vom Geräteboden nach oben ragen. Oben auf den 
glänzenden Stäben befindet sich eine Hilfsplatte, an der der schwarze Stab 
befestigt ist und dessen anderes Ende wieder nach unten zum Geräteboden zeigt 
und auf eine Ventilklappe drückt.
 Dank der Konstruktion wird das Ventil nicht 
durch Schwankungen der Umgebungstemperatur beeinträchtigt. denn die Stäbe sind 
aus dem gleichen Metall und ändern ihre Länge bei Temperaturänderung gleich, 
egal ob sie schwarz oder glänzend sind. Dadurch wird der Längenunterschied bei 
einer Änderung der Außentemperatur zu Null.
 Wenn auf die Stäbchen 
Lichtstrahlung (Tageslicht) trifft, wird diese vom schwarzen Stab stärker 
absorbiert als von den glänzenden. Der schwarze Stab wird daher etwas wärmer 
sein als die anderen. Aufgrund der Wärmeausdehnung wird er etwas länger als die 
glänzenden. Diese kleine Differenz wird über einen Hebel auf eine Ventilklappe 
übertragen, die den Gasfluss absperrt. Um eindeutige Positionen zwischen Offen 
und Geschlossen zu erreichen, ist der Ventilsitz magnetisiert. Wenn die 
Lichteinstrahlung nachlässt, erreichen die Stäbchen wieder die gleiche 
Temperatur und erreichen wieder die gleiche Länge. Die federbelastete 
Ventilklappe öffnet die Gaszufuhr und das Gas wird von einer kleinen, immer 
brennenden Zündflamme gezündet - die Laterne leuchtet.
 In den Folgejahren 
wurden andere Varianten von Sonnenventilen für unterschiedliche Anwendungen 
entwickelt.
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