Leuchtturm Hohe Weg

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Typ: Leit-, Orientierungs- & Qm-feuer Leuchtturm Hohe Weg
Internationale Nr. B1198
Deutsche Nr. 315300
NGA: 10324
ARLHS: FED 108
Position: 53°42'44" N - 08°14'35" E
Kennung: F WRG
Sektoren: W 102°-138,5° (Orientierungsfeuer)
G 138,5-142,5° (Stb-Warnsektor)
W 142,5°-145,5° (Leitsektor)
R 145,5°-184° (BB-Warn- & Qm-sektor)
W 184°-278,5° (Orientierungsfeuer)
Bauwerkshöhe: 36 m
Feuerhöhe: 31 m über NN
Optik: Gürtellinse  F = 250 mm
Tragweite: W 17 sm, R 14 sm, G 13 sm
Inbetriebnahme: 01. Dezember 1856
Foto: Oktober 2013

Der Leuchtturm Hohe Weg wurde 1855-1856 unter Leitung des Baurats und Hafenbaudirektors J.J. van Ronzelen gebaut.

Der rote, achteckige Leuchtturm mit zwei Galerien steht ca. 28 km nordwestlich von Bremerhaven auf der Sandbank Hohe Weg, am westlichen Fahrwasserrand der Außenweser. Der aus Hartbranntziegeln bestehende Turm ist auf 120 Holzpfählen gegründet, die 4,5 m in den Wattboden gerammt wurden. Zum Schutz gegen Wellenschlag wurde ringsherum eine Steinschüttung angelegt. Im unteren Teil des Turms befindet sich eine Zisterne für die Wasservorräte der Leuchtturmwärter, die bis 1973 hier ihren Dienst verrichteten. Auf der Ostseite des Turms wurde eine Anlegestelle für die Versorgungsschiffe errichtet. Im Jahr 1858 wurde von Land ein Kabel zum Leuchtturm Hohe Weg verlegt und auf dem Turm eine Telegrapheneinrichtung installiert. Damit konnten Informationen, wie Schiffsankünfte oder Wettermeldungen übermittelt werden.
Das Leuchtfeuer wurde zunächst mit einer dreidochtigen Rüböllampe und versilberten Hohlspiegeln und ab 1889 mit einer Petroleumlampe mit Kugelspiegel betrieben. Gürtellinse Hohe WegDie anfangs eingebaute Gürtellinse hatte eine Höhe von 2,40 m und einen Durchmesser von 700 mm. Die Linse galt damals als die größte Optik in deutschen leuchttürmen und war bis 1960 in Betrieb. Sie wird heute zusammen mit dem Lampenwechsler im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven ausgestellt. Durch die kreisförmig umlaufenden Glasprismen (Gürteloptik) wird alles Licht so gebündelt, dass es nur waagerecht ausstrahlt.
Da der Leuchtturm Hohe Weg ein Festfeuer hat, dreht sich die Optik nicht. Dagegen haben alle anderen großen Leuchttürme an der Deutschen Bucht Kennungen, bei denen Lichterscheinungen mit Verdunkelungen abwechseln.
1938/39 wurde an der Südwestseite des Turms ein zweistöckiger Anbau erstellt. 1941 wurde der Leuchtturm Hohe Weg durch den Einbau von zwei Diesel-Gleichstromgeneratoren elektrifiziert. Als Leuchtmittel kam eine 1000 Watt Glühlampe mit Lampenwechsler zum Einsatz.
1960 wurde ein Seekabel bis nach Fedderwardersiel verlegt und der Leuchtturm bekam ein neues Laternenhaus mit einem Radardom auf dem Dach. Bei dem Umbau wurde die Gürtellinse durch eine kleinere mit 250 mm  Brennweite ersetzt. Diese Linse ist nur noch 503 mm hoch. Heute hat der Leuchtturm einen 4-fach-Lampenwechsler mit 1000 Watt-Halogenglühlampen, die eine Lichtstärke von 126.000 Candela erzeugen. Im unteren Geschoss ist ein Notstromdiesel installiert.
Von 1893 bis 1976 befand sich an der Anlegebrücke ein Wind-Semaphor, dass den vorbeifahrenden Schiffen die Windstärke auf Borkum und Helgoland anzeigte. Das Semaphor wurde 2005 an der Einfahrt zum Neuen Hafen in Bremerhaven wieder aufgebaut.
Briefmarke Hohe Weg1996 hat man das über ein Meter dicke Mauerwerk mit rot lackierten Aluminiumplatten verkleidet, um es gegen Feuchtigkeit zu schützen. Der Leuchtturm Hohe Weg ist das älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtfeuer an der gesamten deutschen Küste und steht unter Denkmalschutz. Sein Leitfeuer zeigte den Seeleuten schon in der Zeit der Segelschiffe den richtigen Weg durch die Hoheweg-Rinne. Der Leuchtturm ersetzte das Feuerschiff "Der neue Pilot", dass hier stationiert war.
Am 10. August 2006 brachte die Deutsche Post anlässlich des 150-jährigen Bestehens eine Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Leuchtturms Hohe Weg heraus.

 

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