Mit der AIDAluna zum Nordpolarmeer

Home  |  Nordsee  |  Ostsee  |  Seezeichen  |  Binnen  |  Themen  |  Verweise

 

Teil 5: Akureyri - Walbeobachtung im Fjord Eyjafjörður

Gegen 4 Uhr morgens fuhren wir in den Fjord Eyjafjödur nach Akureyri ein. Die Wolkendecke hing tief über den Bergen. Der Eyjaford ist steil und tief und nur 6-10 km breit. Die Fahrt durch den Fjord war absolut spektakulär und führte uns etwa 60 km durch einen von schneebedeckten Bergen gesäumten Fjord. Der Eyjafjörður Fjord ist schmal und tief. Einige Kilometer vor der Hafenmole kam uns das Lotsenboot SLEIPNIR entgegen und setzte einen Lotsen ab, der dem Kapitän bei Navigieren unterstützte. Wir machten einige Fotos von der Landschaft mit den noch recht tief hängenden Wolken und genossen die Einfahrt in den Hafen an vorderster Front.

Eyjafjördur.jpg

Mit über 18.000 Einwohner gilt Akureyri als das Zentrum von Nordisland. Am längsten Fjord Islands gelegen, vor schneebedeckten Bergen, gilt Akureyri als die schönste Stadt des ganzen Landes. Der Ort mit herrlicher Schönheit ist eingerahmt von schneebedeckten Bergen, die von Gletschern geformt wurden. Nur 50 Kilometer nördlich von hier liegt der nördliche Polarkreis entfernt. Durch die bunten, typisch nordischen Häuser in der Fußgängerzone wird die kalte Umgebung sogleich mit Leben und Wärme gefüllt. Erste Siedler kamen schon nach der Landname durch die Wikinger hierher.

Akureyri

An Bedeutung gewann der Ort aber erst im 19. Jahrhundert mit der Gründung einer Handelsgesellschaft. Die Kirche von Akureyri dominiert das Stadtzentrum. Akureyri verfügt über eine vergleichsweise üppige Vegetation. Dies ist vor allem dänischen Kaufleuten zu verdanken. Sie erkannten die Vorteile der geschützten Lage in dem 90 km langen Fjord Eyjafjödur und förderten den Gartenbau und die Landwirtschaft. Für die Bewohner von Akureyri ist das allerdings kein Grund, es sich hier nicht trotzdem gemütlich zu machen. Der behagliche Ort am Ende des Eyjafjords ist das Tor zum Norden der Insel.
Nach dem Frühstück versammelten wir uns um 7:30 Uhr im Theatrium auf Deck 9 und gingen mit der Gruppe zum Startpunkt einer knapp dreistündigen Walbeobachtungstour mit einem schnellen Katamaran, der speziell für die Walbeobachtung gebaut wurde. Zum Anleger an der Torfunefsbryggja waren es nur wenige Gehminuten. Begleitet wurden wir von der deutsch sprechenden Führerin Jasmin, die uns viel über das Ökosystem, Geologie und die Meeresbewohner erzählte. Dieser Fjord liegt sehr geschützt, was das Fahren mit dem Boot sehr angenehm machte.

Walsafarie in Akureyri

Auf der Tour konnten wir den wundervollen Lebensraum der Wale und Meerestiere hautnah erleben. Schon nach 15 Minuten Fahrtzeit machte uns Jasmin auf eine Fontäne aufmerksam, die in hundert Metern aus dem Wasser schoss. Bei näherem Heranfahren konnten wir den buckligen Rücken und die Fluke des gerade abtauchenden Buckelwals erkennen. Weiter zu sehen bekamen wir einige Schweinswale und Bartenwale. Die Walbeobachtung ging ganz sanft vor sich und es gab keine Hetze nach einem Wal, so dass die Tiere nicht in Bedrängnis kamen.
Fluke eimes BuckelwalsAuf der weiteren Fahrt durch den Fjord bekamen wir noch einige Exemplare von Buckelwalen und einmal sogar ein Pärchen Papageientaucher zu sehen. Die riesigen Meeressäuger kommen im Sommer in die futterreichen Gewässer des Nordens, um sich dort den Speck für den Winter anzufressen, während sie ihre Jungen im Winter in wärmeren Gewässern zur Welt bringen. Die Wale tummeln sich gerne im Fjord Eyjafjörður, weil das Wasser hier wärmer und ruhiger gegenüber dem kalten Nordmeer ist. Die Meeressäuger schwimmen im Sommer im Futterstreit durch den Fjord und erreichen den Höhepunkt ihrer Aktivität von Juni bis August, wenn die warme Sommersonne auch zur Nachtzeit scheint. Manchmal bekommt man auch Blauwale oder sogar Orkas zu sehen, auf unserer Tour aber leider nicht.
Nach der Walbeobachtungstour ging es zuerst zum Mittagessen zurück auf das Schiff. Danach sahen wir uns noch kurz den Stadtkern von Akureyri an. Das Wahrzeichen der Stadt ist die beeindruckende Akureyrarkirkja, die vom isländischen Architekten Guðjón Samúelsson entworfen wurde. Sie steht auf einer kleinen Anhöhe, von wo aus man die Stadt und den Hafen gut überblicken kann. Wir liefen durch die Fußgängerzone in Richtung der Kirche und weiter den Berg hinauf in Richtung Botanischer Garten, in dem alle isländischen Pflanzen zu finden sein sollen. Wir schlenderten ein bisschen durch den mit alten Bäumen bepflanzten Park, der sehr schön angelegt ist.

Akureyri

Da lag er nun vor uns, der letzte Tag auf Island und er war noch einmal von tollen Eindrücken unter vollem Sonnenschein geprägt. Um 17:00 legte die AIDAluna ab und wir konnten vom Außenbereich des Weite Welt Restaurants noch einige schöne Fotos von den schneebedeckten Bergen machen.

Akureyri Eyjafjördur

Um 20:50 Uhr fand mit einem wahnsinnigen Panorama im Hintergrund dann die Polartaufe statt und Neptun begrüßte uns in seinem Reich. Von nun an sollte die Sonne nicht mehr untergehen.
Island hat uns sehr gut gefallen. Wir haben vieles noch nicht gesehen und kommen wieder - das steht fest.

3. Seetag

Am nächsten Seetag informierten wir uns nach dem Frühstück im iTV über die aktuellen Nachrichten aus Deutschland und der Welt. Anschießend ging es zur Ausflugspräsentation: Longyearbyen/Spitzbergen. Nach dem Mittagessen überfiel uns die Müdigkeit und wir machten ein kleines Schläfchen. Die Borduhr wurde ja in der vergangen Nacht eine Stunde vor gestellt. Anders herum wäre es uns lieber gewesen. Um 16:00 gab es wieder eine Kunstauktion. Highlight war ein Siebdruck von Udo Lindenberg, der für über 1800 Euro versteigert wurde. Nach der Kunstauktion gab es die "Nautische Stunde" im  Theatrium, wo der 1. und der 2. Offizier spannende Einblicke über die Arbeit auf der Brücke gaben.
Gegen 18:00 erreichten wir bei 71°N - 8°29’W die Südspitze von Jan Mayen, eine 373 km² große Insel etwa 550 km nordöstlich von Island und rund 500 km östlich von Grönland. Am Bug sammelten sich die Menschenmassen um das "beste" Foto zu ergattern. Leider hatten wir kein gutes Wetter. Denn der Dunst über der Insel wollte einfach nicht verschwinden. Über zwei Stunden lang fuhr das Schiff erst an der Südinsel und dann an der Nordinsel mit dem Beerenberg vorbei. Die 53 km lange Insel entspricht der Größe von La Gomera in den Kanaren. Auf Jan Mayen gibt es auf dem Südteil der Insel, in Olonkinbyen, eine ständig besetzte meteorologische Station auf der derzeit 18 Menschen leben und arbeiten. Die Mannschaft wird alle sechs Monate ausgetauscht.

Jan Mayen

Bei Jan Mayen ist die Grenze zwischen der Grönlandsee und dem Europäischen Nordmeer. Jan Mayen gehört politisch zu Norwegen, ist aber keiner der norwegischen Provinzen zugeordnet. Auf der Insel herrscht – vom Golfstrom etwas gemildert – überwiegend polares Tundrenklima. Auf der Nordhälfte von Jan Mayen befindet sich der 2277 Meter hohe Beerenberg mit seiner symmetrischen Vulkanform, den wir wegen der tiefen Wolkendecke leider nicht zu Gesicht bekamen. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis.
Jan Mayen liegt im Mischungsgebiet des Ostgrönland-Stroms, der kaltes Wasser sowie große Eismassen aus dem Nordpolbecken entlang der Ostküste Grönlands nach Süden bringt und dem Golfstrom mit seinen relativ warmen Wassermassen. Jan Mayen liegt genau in der Mischungszone dieser beiden Ströme und der damit verbundenen, jeweiligen Luftmassen, woraus das meist schlechte Wetter resultiert.

4. Seetag

In der letzten Nacht wurden die Borduhren von 02:00 auf 03:00 Uhr um eine weitere Stunde vor gestellt. Damit hatten wir wieder die mitteleuropäische Sommerzeit. Die Lufttemperatur betrug 0°C, die See war ruhig. Die Seekarte auf dem iTV zeigte uns eine Wassertiefe zwischen 2500 und 3500 Meter an.
Nach dem Frühstück im Markt-Restaurant hörten wir uns einen Vortrag von unserem Schiffslektor über Eisbären an. Jörg Trobitzsch verbrachte in den 1960er Jahren mehrere Monate im Polarmeer und fotografierte dort die Könige des Eismeeres. Nach dem Mittagessen trainierten wir mal wieder auf dem Ergometer unsere angefutterten Pfunde ab. Um 17:15 Uhr gab es dann noch eine Ausflugspräsentation über Tromsø.

 

 

Impressum

Sitemap

Von Stavanger nach Geiranger