Bildstöcke in Hamminkeln
Ein Bildstock ist ein religiöses Denkmal in Form eines an Wegen stehenden skulpturalen Heiligenbildes aus Holz oder Stein. Sie haben in Hamminkeln eine lange Tradition. Bildstöcke wurden früher meist im dörflichen Leben in den katholischen Gebieten als Anregung zu einem Gebet, aus Dankbarkeit wiedererlangter Gesundheit oder als Geste der Dankbarkeit für überstandene Gefahren bzw. zur Erinnerung an Unglücke aufgestellt und vom Pfarrer gesegnet.Diese Wegebilder laden Gläubige zum Verweilen, zur Besinnung und zur Andacht ein. Doch werden diese Überbleibsel aus vergangener Zeit heute von Vorbeifahrenden nur noch selten bewusst wahrgenommen.
Bildstock am Vöckingsweg 2
An einem heißen Sommertag im Jahr 1923 brachte Wilhelm Hülsken den
Erntehelfern im Lichtenholz mit dem Fahrrad Getränke. Doch 50-Jährige
erlitt auf dem Weg dorthin einen Hitzschlag und starb. An der Stelle,
an der das Unglück geschah, errichtete sein Bruder Johannes einen
Bildstock. In einem kleinen mit Ziegelsteinen ausgemauerten Fachwerkhäuschen befindet sich ein Bild aus Baumberger Sandstein, das Jesus am Ölberg und einen Engel mit einem Kelch zeigt. Darunter ist eine Sandsteintafel mit dem Text: "Dem Andenken meines Bruders Wilhelm Hülsken 10. Juli 1923" in das Mauerwerk eingelassen. Auf dem mit Tondachziegeln gedeckten Satteldach befindet sich ein schmiedeeisernes Kreuz. Johannes Arntzen, ein ehemaliger Verwandter der Familie, entwarf das Motiv des Bildstocks.
Im Sommer 2007 ließ der Neffe des Verstorbenen Willi Hülsken dieses Ehrenmal restaurieren und der Hamminkelner Verkehrsverein stellte eine Holzbank daneben, die Radfahrer und Spaziergänger zum Ausruhen und Innehalten einlädt. Anwohner schmücken die Segensstation mit Blumen.
Dieser Bildstock ist der einzige noch erhaltene im Ortsteil Hamminkeln sowie ein wichtiger Bestandteil des historischen Erbes der niederrheinischen Kulturlandschaft.
Koordinaten: 51°44'50,5"N 6°34'41,4"E
Bildstock am Wilmesweg in Loikum

Das rote Klinkerhäuschen mit mit Spitzbogenöffnung und Satteldach aus der zweiten hälfte des 19. Jahrhunderts befindet sich auf dem Grundstück vom Hof mit der Hausnummer 6 (Flur: 4, Flurstück: 169).
Die Vorderseite des Heiligenhäuschen ist mit gelben Klinkersteinen spitzbogenförmig ausgebildet und mit einem grünen, schmiedeeisernen Zaun verschlossen. Auf dem Dach befindet sich ein Kreuz aus Schmiedeeisen. Die Innenwände sind verputzt und weiß getüncht.
Die auf einer Granitplatte stehende Maria, dargestellt als Immaculata Conceptio, hält ihre Hände demütig vor der Brust gekreuzt. Sie trägt langes, gewelltes Haar, ein weißes Unterkleid und einen blauen Überhang mit rotem Futter. Sie steht auf einer Schlange.
Der Bildstock ist ein für die katholische Region um Loikum typisches Beispiel der Volksfrömmigkeit, das möglicherweise als Reaktion auf das 1854 verkündete Dogma der Unbefleckten Empfängnis (durch Pius IX.) verstanden werden darf. Er wurde 1998 in die Denkmalliste aufgenommen.
Koordinaten: 51°46'14,8"N 6°33'30,3"E
Pieta, Am Ißhorst
Der Bildstock aus dem 19. Jahrhundert steht
am Ishorster Feld an der Straße "Am Ißhorst" (Flur 12, Parzelle 304), bzw. an der Westseite der
Weberstraße in Dingden und ist schon von weitem ein sichtbarer Blickfang. Viele Fahrzeuge fahren hier vorbei und so steht
die Pietà mitten im Leben. Seit 10. Juli 1989 steht die bildliche Darstellung der knieenden Maria, die um den toten Sohn in ihren Armen trauert, unter Denkmalschutz.
Aus dem Denkmaltext an der Vorderseite des Sockels "Durch deines Sohnes Wunden, so wie du sie selbst empfunden ..." geht hervor, dass eine ursprüngliche Aufstellung im anderen Zusammenhang nicht abwegig scheint, da es sich um einen Typus handelt, der normalerweise in Verbindung mit dem Motiv der Kreuzabnahme vorkommt.
Anfänglich gehörte die 1,40 m breite und 1,20 m hohe Figurengruppe, wie auch das Grundstück auf dem sie steht, Carl-Philipp zu Salm-Salm aus Rhede († 6. August 2024). Mittlerweile ist beides an die Stadt Hamminkeln übergegangen.
Im Winter 2012 wurde das Denkmal mit der Pieta bei einem Autounfall angefahren und die Holzüberdachung stark beschädigt. Die Stadt hat für die Figurengruppe danach ein neues Holzdach anfertigen lassen, das von der Autoversicherung des Unfallverursachers bezahlt wurde.
Koordinaten: 51°45'36,0"N 6°36'39,4"E
Bildstock am Küningsweg in Dingden

Auf der Straßenseite des Sockels ist eine schmückende Sandsteinplatte mit einem Abtswappen eingelassen. Die Herkunft des Wappens konnte bisher nicht geklärt werden - nach Ausweis der Formensprache ist das Relief ca. zwischen 1750 und 1770 angefertigt worden.
Die Plastik wird mit einem vierpfostigen Holzdach vor der Witterung geschützt.
Der Bildstock ist für die Geschichte des Menschen bedeutend; seine Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen sowie aus v. a. ortsgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Deshalb wurde er am 10. Juli 1989 in die Liste der Hamminkelner Baudenkmäler eingetragen. Eigentümer laut Denkmalliste war Carl-Philipp Prinz zu Salm-Salm († 6. August 2024). Mittlerweile ist die Parzelle 142 in das Flurstück 250 übergegangen.
Koordinaten: 51°45'49,9"N 6°38'06,5"E
Bildstock an der Klausenhofstraße in Dingden

Der Korpus steht auf einem quadratischen, 85 cm hohen Backsteinsockel mit Kragplatte aus Beton und trägt die Inschrift: "St. Ludger schütze Heim, ?? und Bistum". Auf dem Sockel ist eine kleine Tafel angebracht mit folgenden Daten: Domfeier 1966, Fluraltar 1889, restauriert 1966.
Bis 1889 stand der Bildstock an einem Feldweg des Postweges, bevor an der heutigen Stelle, ebenfalls am Feldrand (Flur:9, Flurstück: 405) zwischen zwei hohen Bäumen nahe Hausnummer 38, ein Fluraltar eingerichtet wurde.
Hier wurde früher während großer Fronleichnamsprozessionen der Segen erteilt.
Die Plastik ist bedeutend für die Geschichte des Menschen sowie erhaltenswert aus künstlerischen und wissenschaftlichen, besonders kirchengeschichtlichen Gründen.
Koordinaten: 51°46'16,9"N 6°37'29,1"E
Bildstock am Himmelberg in Dingden

Ulrich Bauhaus ließ die rund 45 cm hohe Madonna 2022 von dem in Dingden geborenen und in Hamburg lebendem Künstler Ulrich Rülfing anfertigen und erfüllte damit eine Fürbitte bei einer schweren Krankheit seines Vaters, wenn doch alles gut verläuft.
Das gesamte Projekt wurde durch die Leader-Förderung für Kleinprojekte mit 80 Prozent der Kosten gefördert.
Der Platz mit der Madonna ist öffentlich zugänglich und wird von der Familie Bauhaus gepflegt.
Koordinaten: 51°47'28,8"N 6°37'09,0"E
Skulptur an der Bocholter Straße in Dinden
Eingerahmt
von einer Hecke steht die weiße Christusstatue zwischen zwei großen
Bäumen in Dingden auf dem Schultenfeld, an der Bocholter Straße / Ecke Alte Brauerei
(Flur:6, Flurstück: 42). Die
Skulptur wurde komplett aus Beton gefertigt und stellt den
Bergprediger Jesus inmitten einer Menschheit dar, die sich nach
Frieden sehnt.Auf einer quadratischen, sich nach oben hin verjüngenden Säule mit Podest steht eine Jesusfigur mit ausgestreckten Armen. Um das Podest herum werden viele Menschen (Frauen und Männer) dargestellt. Die Skulptur schließt oben mit einem kleinen Satteldach ab.
Vor der Säule befindet sich ein rechteckiger Blumenkasten aus Waschbeton.
Die Skulptur ähnelt ein wenig an die Christusstatue in Rio de Janeiro.
Koordinaten: 51°47'20,3"N 6°36'35,2"E
Heiligenhäuschen Ecke Hellweg / Schlootweg in Dingden

Das rechteckige Häuschen hat ein mit Schieferschindeln bedecktes Satteldach. In der Öffnung der Nische mit Rundbogen befindet sich ein Relief mit dem Bildnis der heiligen Maria sowie dem Jesuskind. Das Heiligenbild ist vor dem Wetter gut geschützt und noch sehr gut erhalten.
Darunter ist eine Sandsteintafel in den Klinker eingelassen mit der etwas verwitterten Inschrift:
"Jungfrau Mutter Gottes mein, laß mich ganz dein eigen sein. Dein im Leben und im Tod. Dein in Unglück, Angst und Not. Dein in Kreuz und bitt’rem Leid. Dein für Zeit und Ewigkeit. AMEN"
Koordinaten: 51°44'56,2"N 6°37'56,1"E
Flurkapelle Haldener Straße
Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Heilig-Kreuz Mehrhoog
erstellte durch Spenden und Eigenleistungen diese Flurkapelle, die am
3.10.1991 dem heiligen Josef geweiht wurde.Das rotbraune Klinkerhäuschen mit Spitzdach steht an der Haldener Straße in Mehrhoog, gegenüber von Hausnummer 54 (Flur: 15, Flurstück: 691).
Die spitzbogenförmige Öffnung ist mit einer schmiedeeisernen Gittertür verschlossen. Auf der linken Vorderseite des Häuschens ist in das Klinkermauerwerk eine Steinplatte mit der Aufschrift: "ANNO 1991" eingelassen. Der Innenraum ist mit einem weißen Rauputz versehen.
Auf dem rot geklinkerten Boden steht ein grafitgrauer Kerzerständer. An der Rückwand hängt ein Relief vom Heiligen Josef (dargestellt als Zimmermann mit Axt).
Diese Flurkapelle lädt zur Ruhe und Besinnung ein.
Koordinaten: 51°44'44,8"N 6°30'38,4"E
Letzte Aktualisierung: 18. April 2025