Friedhofshalle Hamminkeln

Friedhofshalle HamminkelnDie Friedhofshalle an der Brauereistraße 8 gegenüber dem Friedhof wurde 1961 anfangs als Aufbahrungsraum erbaut und ersetzte ein Bauwerk aus den 1930er-Jahren, das heute noch auf dem Friedhofsgelände steht. Schon 1978 wurde das Gebäude erweitert und zur Trauerhalle umgebaut sowie mit einer Vorhalle ergänzt. Das vierflügelige schmiedeeiserne Tor wurde von der Firma Schmänk Metallbau in Dingden gefertigt.
Da die Bausubstanz konstruktiv in die Jahre kam und das Raumangebot sowie die Ausgestaltung nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach, sollte ein Neubau her. Die alte Halle war so renovierungsbedürftig, dass sich die Kosten für eine Restaurierung nicht mehr lohnt. Im Dezember 2020 beriet der Bauausschuss darüber, ob die alte Friedhofshalle saniert werden soll oder ob ein Neubau sinnvoller wäre. Nach langer Diskussion wurde die Verwaltung damit beauftragt, eine konkrete Kostenrechnung für einen Neubau zu erstellen.
Restauration derFriedhofshalle in HamminkelnDie Stadt als Friedhofsträger schrieb einen Architektenwettbewerb aus, bei dem fünf Büros ihre Pläne für einen modernen Neubau auf einer Erweiterungsfläche des Friedhofs vorstellten. Die voraussichtlichen Baukosten von 1,2 Millionen Euro ließen die Politiker wegen der angespannten Haushaltslage aber aufschrecken und man entschied sich für eine Renovierung des alten Gebäudes. Die Sanierungskosten für die Minimalversion wurden mit 645.000,- Euro veranschlagt und werden über die Friedhofsgebühren finanziert.
Ende März 2024 begann die umfassende Sanierung der Friedhofshalle nach Plänen der beauftragten Duisburger Architektin Jutta Heinze, deren Tätigkeitsschwerpunkte im Sakralbereich liegen.
Damit Angehörige trotz der Sanierung der Aussegnungshalle wieder würdevoll von ihren Verstorbenen Abschied nehmen konnten, wurde das alte Backsteingebäude auf dem Friedhof (auch Brüggink-Gebäude genannt), das bis dahin als Gerätehaus für den Bauhofes diente, im Juli 2024 provisorisch dafür hergerichtet. Das kleine Gebäude bot Platz für rund 15 Trauergäste. Die Idee dazu hatten die Besitzer des Floristikunternehmens Berning, die auch wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt die Kosten dafür übernahmen.
Beim Umbau der Friedhofshalle wurden sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte berücksichtigt, ohne die äußeren Gebäudekonturen in der Geometrie zu verändern. Kühlaum in der Friedhofshalle HamminkelnDie Außenwände wurden energetisch saniert, das Dach am Hauptgebäude musste statisch ertüchtigt werden und erhielt eine neue Eindeckung. Es wurde eine maßgeschneiderte Kühlkammer mit PU-Schaumauskleidung zur Aufbewahrung von bis zu drei Särgen errichtet. Die Leichenkühlzelle hat drei einzelne Türen, aber keine Trennwände. Alle Elektro- und Sanitärinstallationen hat man erneuert und die Toilettenanlage barrierefrei hergerichtet. Außerdem wurden erforderliche Nebenräume wie Lager, Putzmittelraum und Pastorenraum geschaffen. Abschließend wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Im Februar 2025 konnte die Friedhofshalle für Abschiedsfeiern wieder in Betrieb genommen werden.Abschiedsraum in der Friedhofshalle HamminkelnDie großen Fenster, eine neu geformte Decke mit LED-Hängeleuchten sowie die hellen, plastischen Wandpaneele und helle Bestuhlung bieten eine freundliche Atmosphäre bei Abschieden.
Am 28.06.2025, dem Tag der Architektur, wurde die neu gestaltete Friedhofshalle der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, die neue Trauerhalle unter fachlicher Erläuterung von Architektin Jutta Heinze und Heike Lepping von der Stadtverwaltung zu besichtigen.

Überlegung zur Errichtung eines Kolumbariums

Provisorische Trauerhalle am Friedhof HamminkelnNach Meinung der USD-Fraktion sollte nach dem Abschluss der Bauarbeiten an der Friedhofshalle das historische Gebäude auf dem Friedhof nicht wieder leer stehen und forderte deshalb die Stadtverwaltung auf, in dem bislang als Geräteschuppen genutzten alten Gebäude die Errichtung eines Kolumbariums zu prüfen.
Die Verwaltung gab allerdings zu bedenken, dass zu diesem Bauwerk aus den 1930er Jahren keinerlei Statik- oder sonstige Bauunterlagen vorliegen und zweifelte daran, dass es bei Einrichten eines Kolumbariums baulich sicher genug für mehrere Jahrzehnte erhalten werden kann.
Die Verwaltung würde stattdessen, sofern überhaupt die Errichtung von Kolumbarien politisch befürwortet wird, bevorzugen, ein solches auf der benachbarten Rasenfläche zu planen und das alte Gebäude als Andachts- und Gedenkraum vorzuhalten, sofern keine baulichen oder bauordnungsrechtlichen Gründe entgegenstehen. Diesem Vorschlag stimmte der Stadtrat zu.

Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2025