Grundschule Hamminkeln
Es ist bekannt, dass es in Hamminkeln bereits um 1600 schulischen Unterricht gab. Die Einrichtung und Erhaltung der Volksschulen war damals Angelegenheit der Kirchengemeinden, die auch die Lehrer auswählten. Die Lehrer mussten natürlich vor ihrer Anstellung durch eine Prüfung vor dem Superintendenten ihre Befähigung zum Religions- und Elementarunterricht nachweisen.Es ist überliefert, dass 1609 ein lutherischer Schulmeister berufen wurde. Bezahlt wurden die Schulmeister aus verschiedenen ausgeliehenen Kapitalien, aus Pachten von diversen Grundstücken sowie in Naturalien von den umliegenden Höfen. Die reformierte Schule war eine freie Schule, wo die Eltern kein Schulgeld zu bezahlen hatten. Die Hauptfächer waren damals Lesen, Schreiben und Katechismus.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts besuchten im Winter alle Kinder die Schule, während in den Sommermonaten nur die Hälfte zum Unterricht kam, da sie zu Hause auf dem Feld gebraucht wurden oder ihren Müttern helfen mussten.
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Im Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Bau der Turnhalle begonnen, aber wegen der Rationalisierung im Krieg erst nach 1945 fertiggestellt. 1966 wurde die Grundschule um einen zweigeschössigen Anbau erweitert und Anfang der 1990er Jahre nochmals mit einem Anbau erweitert und modernisiert.

2018 hat man die Außenfassade des Altbaus saniert und das Dach erneuert, sowie die Klassenräume mit schallschluckenden Elementen versehen. Das Obergeschoss des Grundschulaltbaus war seit 2021 wegen neuer Brandschutzvorschriften (keine Rettungswege) für den Unterricht nicht mehr nutzbar.
Da an der alten Dorfschule in den nächsten Jahren mit erheblichen Sanierungskosten zu rechnen war, hat sich der Rat nach langen und heftigen Diskussionen für einen Neubau der Grundschule mit Turnhalle an der Diersfordter Straße gegenüber dem Schulzentrum entschieden. Am 9. Februar 2023 wurden im Sitzungssaal des Rathauses in Hamminkeln die Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der Entwurf des Bebauungsplanes der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Eingangsbereich, gegenüber vom Hausmeisterbüro, befindet sich ein Aufzug. Dieser ist so ausgestattet, dass ihn nur die darauf angewiesenen Personen mit einem Schlüssel nutzen können. Für schulische Veranstaltungen von bis zu 320 Personen kann die Veranstaltungsfläche durch eine flexible Wand zwischen der Mensa, dem Musik- und dem Vorbereitungsraum vergrößert werden. Auf dem Schulhof wurden zwei Klettergerüste und eine Tischtennisplatte aufgebaut sowie ein Sandkasten und ein Fahrradparcours angelegt.
Nördlich des klimafreundlichen Neubaus wurde zwischen Roßmühle und der Diersfordter Straße ein Fuß- und Radweg angelegt. Südlich des Baugebiets bleibt eine Fläche von 5436 m² frei, die nicht der Stadt Hamminkeln gehört. Auf den begrünten Dächern des Schulgebäudes und der Turnhalle wurden Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 97 kWp installiert. Die Wärmeversorgung der beiden Gebäude erfolgt mittels Wärmepumpen. Der Außenbereich des Schulgeländes wird durch LED-Solarleuchten mit insektenfreundlicher Lichtfarbe und selbstständiger Tag-Nachterkennung beleuchtet. Südlich und westlich des Schulgeländes ist ein 5 m breiter Pflanzstreifen erstellt worden.
Die Zufahrt zur Schule erfolgt nur von der Diersfordter Straße. Es sind beidseitig Gehwege vorhanden, womit eine gesicherte Erreichbarkeit für Schulkinder gewährleistet ist.
Generalunternehmer ist die Firma Goldbeck aus Bielefeld. Im Oktober 2023 wurde das Bauschild aufgestellt. Am 20. Dezember 2023 erfolgte dann der symbolische Spatenstich zusammen mit Bürgermeister Bernd Romanski. Zur Vandalismusprävention und Beweissicherung bei Straftaten wurden auf dem eingezäunten Gelände zwei Videotürme mit Alarmanlage aufgestellt.

Im November 2023 musste die Turnhalle der alten Grundschule wegen Schimmelbefalls geschlossen werden. Die Sanierungsarbeiten dauerten bis zu den Osterferien. Nachdem die Erdarbeiten auf Hamminkelns bis dahin teuersten Baustelle größtenteils beendet und die Fundamente gegossen waren, begann man Ende April 2024 zügig mit dem Aufstellen der Betonpfeiler, Fertigteilwände und Decken, die in Goldbecks eigenen Werken hergestellt und zeitgenau auf die Baustelle geliefert wurden. Am 27. August konnte Richtfest gefeiert werden. In den Herbstferien 2024 musste die Diersfordter Straße wegen Kanalarbeiten zwei Wochen gesperrt werden.



Am 1. August 2025 war die Bauabnahme durch die Stadt. Viele kleinere Restarbeiten, vor allem im Außenbereich sind aber noch zu erledigen. In der darauf folgenden Woche konnte schon der Umzug mit den Möbeln aus der alten Schule in die neuen Klassenräume erfolgen. Ab dem 18. August wird das Lehrpersonal die Klassenräume einrichten.
Letzte Aktualisierung: 20. August 2025