Neues Wohngebiet 'Kamps Carré'
Spedition Kamps
Die Hamminkelner Spedition Kamps wurde 1933 von dem Kaufmann Hans Kamps gegründet und hatte seinen ursprünglichen Sitz an der Brüner Landstraße. 1949 zog das Transportunternehmen an die Ringenberger Straße 25 und wuchs über die Jahre ständig.Es war eine der bekannten Speditionen in der Region, die vor allem im Bereich Logistik und Transport tätig war. Markant waren die roten Lkws von Iveco, die dicht an dicht rückwärts auf dem gepflasterten Speditionsgelände eingeparkt wurden. Es gab sogar von Herpa ein Miniaturmodell "Iveco TurboStar Sattelzug" aus Kunststoff im Maßstab 1:87 mit der Aufschrift "Spedition Hans Kamps, 4236 Hamminkeln".
Die Spedition Kamps war auch ein großer Unterstützer des Hamminkelner
SV. In einer Saison spendete sie z. B. einen kompletten Satz Trikots.Obwohl der Güterverkehr immer mehr zunimmt, kämpfte wie auch viele andere Speditionsfirmen auch dieses Transportunternehmen im europäischen Wettbewerb ums Überleben. Besonders hart traf es kleinere Transporteure. Hohe Dieselpreise, Ökosteuer, Lkw-Maut und Dumpingpreise vor allem aus Osteuropa machten der Firma schwer zu schaffen, so dass sie am 6. Mai 2021 beim Amtsgericht Duisburg Konkurs anmelden musste.
Umgestaltung des Grundstücks zum Wohngebiet
Auf die Fläche der Spedition Kamps hatte lange Zeit Lidl ein Auge geworfen.
Doch
die Stadt Hamminkeln wollte den Ortskern stärken und die
Einzelhandelsnutzungen primär dort konzentrieren. Aufgrund des
bestehenden Planungsrechtes wurde der Bebauungsplan daher im Jahr 2008
geändert und eine Veränderungssperre gefasst.Nachdem der Speditionsbetrieb aufgegeben wurde, wird ein privater Investor auf der brachliegenden Grundstücksfläche eine Wohnbebauung realisieren. Ende 2024 wurde daraufhin der Bebauungsplan erneut geändert, mit der Zielsetzung, eine städtebaulich verträgliche Nachfolgenutzung in Form einer Wohnbebauung sicherzustellen. Der Aufstellungsbeschluss wurde im April 2025 öffentlich bekannt gemacht.
Die Spedition besaß eine eigene Tankstelle für ihre Fahrzeugflotte. Bereits im Jahr 2007 wurde für die angestrebte Nutzungsänderung des Grundstücks eine Boden- und Bodenluftuntersuchung mittels Rammkernsondierungen mit Endteufen zwischen 2,0 und 5,0 m durchgeführt. Die Messergebnisse ergaben keine Auffälligkeiten hinsichtlich von Schadstoffkonzentrierungen, die einer Neubebauung entgegenstehen.
Das gesamte Betriebsgrundstück ist vollständig mit Verbundsteinpflaster versiegelt bzw. überbaut. Die Bestandsgebäude wurden mit Ausnahme des freistehenden Wohnhauses des Speditionsinhabers abgerissen. Da nach Abbruch des Speditionsgebäudes eine Baulücke im Bereich der rückwärtigen Laderampe des Geschäftshauses entsteht, wird zum Schutz vor Schallimmissionen diese Baulücke durch eine mindestens 2 m hohe Lärmschutzwand geschlossen.
Neubau 'Kamps Carré'
Der Begriff Carré wird bei Wohnquartieren verwendet und beschreibt eine fast geschlossene, viereckige Wohnbebauung mit einem begrünten Innenhof, wobei die Gebäude einen umschließenden Rahmen bilden. Durch diese Struktur wird der Raum bestmöglich genutzt, während gleichzeitig der Innenhof eine geschützte und ruhige Atmosphäre bietet.Auf dem rund 6.500 qm großen Areal entstehen im hinteren Grundstücksbereich sechs Doppelhaushälften. Im mittleren nördlichen Bereich waren anfangs fünf zweigeschossige Reihenhäuser im KfW-40 Standard mit Satteldach und jeweils 100 m² Wohnfläche geplant. Entlang der Ringenberger Straße sollte ein 2,5-geschossiges Mehrfamilienhaus mit 23 öffentlich geförderten Wohnungen zwischen 50 und 65 m² entstehen.
Da
aufgrund des abgeschöpften Fördertopfes auf absehbarer Zeit keine
öffentlichen Mittel für den Gebäudekomplex mit den 23 öffentlich
geförderten Wohnungen zur Verfügung stehen, sollen nun an der Stelle
sieben zweigeschossige Reihenhäuser zum Verkauf errichtet werden. Im
mittleren nördlichen Bereich sollen anstelle der fünf geplanten
Reihenhäuser vier weitere Doppelhaushälften errichtet werden. Durch
eine solche Änderung der Bebauung muss eine Anpassung der
planungsrechtlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes vorgenommen
werden. Dazu soll vom Rat zunächst ein förmlicher
Aufstellungsbeschluss gefasst werden. Die Vermarktung des 2.
Bauabschnittes hat bereits begonnen. Die Wärmeerzeugung aller Gebäude erfolgt über Wärmepumpen mit Pufferspeicher. Alle Flachdächer der neuen Garagen erhalten eine Dachbegrünung. Das auf den privaten Grundstücksflächen anfallende Niederschlagswasser wird auf dem jeweiligen Grundstück zur Versickerung gebracht. Nach Abschluss der Hochbaumaßnahmen wird auf jedem privaten Baugrundstück ein kleinkroniger Laubbaum gepflanzt, der dauerhaft zu erhalten ist.
Die Zufahrt zu allen Gebäuden erfolgt ausschließlich von der
Ringenberger Straße durch einen privaten Stichweg mit einer
Regelbreite von 6,50 m. Im Verlauf des Stichwegs werden auf der
Nordseite Stellplätze für Besucher sowie Verkehrsgrünflächen mit Bäumen errichtet.An der Einfahrt von der Ringenberger Straße befindet sich nördlich der Grundstücksgrenze das ehemalige Wohnhaus des Schreiners Bernhard Loskamp. Er kaufte das Grundstück von dem ökonom Bovenkerk und errichtete darauf im Jahr 1922 den Betrieb und das Haus. Heute ist das Obergeschoss vermietet und im Erdgeschoss befindet sich ein Fahrradgeschäft. An der Stelle, wo die Schreinerei und später ein kleiner Baumarkt war befindet sich heute ein Netto-Markt.
Neubau von 6 Doppelhaushälften
Im ersten Bauabschnitt errichtet die B&K Wohnbau GmbH aus Wesel-Flüren im hinteren östlichen Grundstücksbereich sechs Doppelhaushälften in Massivbauweise mit einer Wohnfläche von ca. 126 m². Die Grundstücksgrößen betragen 247 bis 336 m². Zu jedem Haus gehören eine 3m x 7m Garage, sowie ein gepflasterter Außenstellplatz vor der Garage. Die Häuser haben gleiche Größe und Aussehen wie die von der selben Firma 2020 errichteten Doppelhäuser 'Am Gut Vogelsang'. Bereits vor Baubeginn waren alle Doppelhaushälften vergeben.Im Oktober 2025 wurde das Baugrundstück eingezäunt und im November hat man die alten Betriebsgebäude und die Tankstelle abgerissen.
Letzte Aktualisierung: 27. November 2025