Kleiner Leuchtturm Borkum

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Typ: Leitfeuer Kleiner Leuchtturm Borkum
Internationale Nr. B0972 ex.
ARLHS: FED-015
Position: 53°34'44" N - 06°40'01" E
Kennung Leitsektor: F W
Kennung Warnsektor: Fl W 3s; Fl (4) W 10s
Bauwerkshöhe: 27 m
Feuerhöhe: 32 m
Optik bis 1983: 1,20 m hohe Gürtelleuchte
Optik ab 1983: Präzisionssektorenfeuer
Tragweite: 30 sm
Betriebszeit: 01.10.1891 - 31.08.2003
Foto: Oktober 2013
Das Fahrwasser nach Emden ist vor Borkum vollgespickt mit Sandbänken. Es gibt seit Jahrhunderten zwei Zufahrten westlich von Borkum, das Westerems- und das Hubertgat-Fahrwasser.

1883 beschlossen die niederländische und die deutsche Regierung die Emsmündung mit sieben neuen Leuchtfeuern sicherer zu machen. Eines davon ist der kleine Borkumer Leuchtturm.
Der kleine Leuchtturm wird auch "Elektrischer Leuchtturm" genannt, weil er der erste Leuchtturm war, der direkt für den elektrischen Betrieb gebaut wurde. Er steht eingezäunt auf einer Düne südwestlich der Ortschaft.
Der 16-eckige Turm wurde von der Isselburger Eisenhütte aus 27 mm starken Stahlgussplatten (Tübbings) gefertigt, die an Flanschen innen verschraubt sind. Vier Ringe von jeweils sechzehn Elementen übereinander, insgesamt drei Meter hoch, bilden innerhalb des Turms ein Stockwerk.
Anfangs erfolgte die Stromversorgung über ein eigenes kleines Kohlekraftwerk mit zwei Dampfmaschinen im Maschinenhaus nebenan, später wurden Dieselaggregate eingesetzt. Heute ist der Leuchtturm an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Etwa bis 1966 war am Leuchtturm eine Wasserstands-Signalstelle angebaut, die am Tag mit Signalkörpern und nachts mit Lichtsignalen betrieben wurde.
1967 baute das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden den Turm zur ersten Radarstation der deutsch-niederländischen Landradarkette Ems aus. Dazu musste das Laternenhaus komplett erneuert werden. Das Radarbild wird in die "Verkehrszentrale Ems" nach Emden-Knock übertragen. Der Außenbezirk Borkum des Wasser- und Schifffahrtsamtes Emden unterhält die baulichen Anlagen. Die funktechnischen Geräte und Systeme werden durch die Fachgruppe Nachrichtentechnik des WSA betrieben und instand gehalten.

Präzisions-Sektorenfeuer

1983 wurde der Leuchtturm mit einem Präzisionssektorenfeuer mit einem Gesamtöffnungswinkel des Leit- und Briefmarke Leuchtturm BorkumWarnsektors von 3° für das Hubertgatt ausgestattet. Die 2000 Watt Xenon-Hochdrucklampe erzeugte 4,5 Millionen Candela. Der Leuchtturm zeigte für die Einfahrten von der See durch die Riffs in die Ems, das Westerems- und Hubertgatt-Fahrwasser je ein Leitfeuer mit festem Licht und beidseitiger Blitzkennung. Die Blitze warnten die Schiffsführer vor den gefährlichen Sandbänken.
Da das Hubertgat durch Sandverlagerung für Schiffe nicht mehr passierbar ist, wurde das Leuchtfeuer 2003 außer Betrieb genommen. Die Radaranlage ist weiter in Betrieb.
Am 12. Juli 2012 brachte die Deutsche Post eine 45-Cent Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Kleinen Leuchtturms heraus.

 

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