Leuchtturm Helgoland

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Typ: Seefeuer Leuchtturm Helgoland
Internationale Nr. B1312
Deutsche Nr. 308000
NGA-Nr. 114-10136
ARLHS: FED 101
Position: 54°10'55" N - 07°52'56" E
Kennung: Fl. 5 s   [0,1+(4,9) s]
Bauwerkshöhe: 34 m
Feuerhöhe: 82 m
Optik: Fresnellinse, F = 250 mm
Tragweite: 28 sm
Inbetriebnahme: 1964
Foto: Juni 2010

Der rotbraune, viereckige Ziegelturm mit weißem Turmkopf steht auf dem Oberland, an der Westseite der Insel Helgoland. Der Leuchtturm besitzt das lichtstärkste Feuer an der deutschen Nordseeküste.

Die 2000 Watt XBO Xenon-Kurzbogenlampe wird mit einer Spannung von ca. 80.000 Volt gezündet und hat eine Lebensdauer von rund 2400 Stunden. Die Optik erzeugt eine Lichtstärke von 36 Millionen Candela.

Geschichte

Seit 1629 gab es auf Helgoland ein Steinkohlenfeuer auf dem Hochland in einem Eisenkorb, der einen Durchmesser von 73 cm hatte. Der Kohleverbrauch war stark von der Wetterlage abhängig. In einer normalen Saison waren 180 Tonnen erforderlich. Wenn ganzjährig geblüst wurde, verbrauchte man bis zu 1000 Tonnen.
Dieses Steinkohlenfeuer bestand wahrscheinlich bis 1810, als man einen Turm mit Parabolspiegel und Argandschen Lampen baute. 1875 ging ein Fresnelsches festes Feuer erster Ordnung mit fünf-, später sechsdochtiger Mineralöl-Lampe in Betrieb. 1902 wurde dieser Turm nach Inbetriebnahme des neuen Leuchtturmes abgerissen und seine Laterne mit der fast 2,5 m hohen Optik zum Leuchtturm Staberhuk nach Fehmarn gebracht.

Leuchtturm Helgoland 1902
Leuchtturm Helgoland 1902,  Quelle: Archiv WSA Ostsee

Der neue, runde Leuchtturm auf Helgoland versah bis zu seiner Zerstörung im Krieg durch Fliegerbomben, seinen Dienst bis 1945. Im Jahr 1952 wurde ein im Krieg erbauter, viereckiger Flakleitstand  als provisorischer Leuchtturm umgerüstet. 1964 waren die Umbauarbeiten soweit abgeschlossen und der Turm erhielt sein heutiges Aussehen. In der Laterne wurde eine Doppeloptik eingebaut. Eine Einheit besteht aus drei um 120° versetzten katadioptischen Scheinwerferlinsen mit einem Durchmesser 650 mm, die sich um die feststehende Lichtquelle drehen. Seit 1982 wird der Leuchtturm ferngesteuert.

Die Deutsche Bucht gehört zu den meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Angesichts der vielen Antennen auf dem Turm, scheint das Leuchtfeuer nur noch eine Nebenrolle zur Sicherung der Schifffahrt zu spielen.

Helgoland ist ein besonders guter Orientierungspunkt beim Navigieren in der Inneren Deutschen Bucht. Es hat Reeden und Häfen, die wichtig sind, um kleinen Handwerks- und Fischereifahrzeugen Schutz zu bieten.
Die Insel, eine der nordfriesischen Inseln, hat eine lokale Fischereiindustrie und zieht als Zollfreizone außerhalb des Zollgebiets Deutschlands den Außenhandel an. Helgoland ist auch ein Ferienort.
Helgoland besteht aus einer fast senkrecht in mäßiger Steigung aufragenden Masse roter Sandsteine mit einer kraterartigen Vertiefung; Die wichtigsten Häfen erstrecken sich von diesem Gebiet aus nach Südsüdost. Das Unterland, ein niedriges Vorland, erstreckt sich von den Klippen an der Südostseite der Insel.
Die Düne, eine flache Sandinsel, auf der sich ein kleiner Flugplatz befindet, liegt knapp einen Kilometer östlich der Hauptinsel und ist von ihr durch die Nordreede und Südreede getrennt. Steinmolen und Deiche erstrecken sich von vielen Enden beider Inseln und bieten Schutz vor dem Meer. Die Inseln sind von Felsen und Untiefen umgeben.
Nordreede Anchorage befindet sich in einem Gebiet in Tiefen von 11-13 m. Die Nordreede hat eine Wassertiefe von 11-13 m und ist bei West- und Ostwinden mäßig sicher, bei Nord- und Südwinden jedoch unsicher. Das Gebiet liegt in der nördlichen Zufahrtsrinne und wird im Süden durch ein Ankerverbotsgebiet, in dem sich Blindgänger befinden, begrenzt. Ein empfohlener Liegeplatz ist liegt zwischen dem Leuchtturm von Helgoland mit Peilung 174° und dem Oberfeuer auf der Düne mit Peilung 126°.
Die Südreede hat eine Wassertiefe von 5-7 m. Der Grund ist mit Schlamm, Sand und Steinen bedeckt. Im Bereich nahe der Einfahrt zum Vorhafen ist das Ankern und Fischen verboten. Der Ankerplatz ist bei West- und Ostwinden mäßig sicher, bei Nord- und Südwinden jedoch unsicher.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning (Außenbezirk Helgoland) verwaltet das Fahrwasser, den Vorhafen, Südhafen und Binnenhafen, sowie übrige Hafenanlagen der Gemeinde Helgoland. Vor dem Ankern in den inneren Reeden oder der Nutzung eines Hafens oder Kais muss die Genehmigung der zuständigen Hafenbehörde eingeholt werden.

Hafenverwaltung: Helgoland Port
Telefon: 04725-81593583
UNCTAD LOCODE: DE HGL
UKW-Funk Kanal: 16, 67

 

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