Typ:
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See- und Orientierungsfeuer |
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Internationale Nr.
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B1735 |
Deutsche Nr. |
306080 |
NGA-Nr. |
114-10676 |
ARLHS: |
FED 118 |
Position: |
54°45'14,6" N - 08°17‘31,8" E |
Optik: |
4 Paraboldrehspiegel mit Blendringen
250 W HQl-TS Gasentladungslampe |
Kennung: |
Fl (2) 9 s [0,42+(2,58)+0,42+(5,58) s] |
Bauwerkshöhe: |
33,50 m |
Feuerhöhe: |
Seefeuer:
48 m, OF: 45,5 m |
Tragweite: |
weiß 20 sm |
Inbetriebnahme: |
08.08.1907 |
Foto: |
April 2010 |
Der rote Leuchtturm mit weißem Band und zwei schwarzen Galerien steht auf der
südlichen Huk von Sylt, der Hörnum Odde.
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Der gusseiserne Turm wurde von
der Isselburger Hütte 1906-1907 auf einer 70 cm dicken Betonplatte errichtet. Die über 600 Segmentplatten
(Tübbinge) von 80 cm x 90 cm Größe haben ein Gewicht von 80 bis 100 kg. Das
Laternenhaus ist eine Stahlblechkonstruktion mit Kupferdach auf dem eine
kugelförmige Abzugshaube montiert ist.
Hier ein PDF-Dokument vom
Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning über die leuchtfeuertechnischen Angaben. Das Seefeuer 1. Ordnung auf der
Südspitze der Insel Sylt diente zur allgemeinen Orientierung und in Verbindung
mit dem Unterfeuer zur Markierung des Fahrwassers "Vortrapptief". Als
Tageskennung für das Seefeuer dient ein roter Anstrich mit einem 5 m breiten,
weißen Band in der Mitte. Der Leuchtturm Hörnum erhielt
1936 eine selbsttätige Stromerzeugungsanlage, bestehend aus zwei zweizylindrigen
Dieselmaschinensätzen mit je 5 KW bei 750 Umdrehungen. Anfangs wurde das Feuer mit einer
Gleichstrom-Bogenlampe betrieben. Die Kennung wurde durch
Otterblenden erzeugt.
1937 wurde das elektrische Bogenlicht durch eine Glühlampe mit 2-fach
Lampenwechsler ersetzt. Damit wurde im Falle eines Durchbrennes der Hauptlampe
die Reservelampe sofort eingeschaltet. 1982 hat man die alte Optik gegen eine
moderne Drehspiegel-Optik mit vier Parabolspiegeln ersetzt.
Nur zwei Scheinwerfer zeigen jeweils das weiße Licht, die anderen werden in
Reserve gehalten und bei Bedarf automatisch umgeschaltet. Eine Etage unterhalb des
Seefeuers befand sich das Oberfeuer für die Richtfeuerlinie Vortrapptief, einer
Verlängerung des Hörnumtiefs. Es war mit einem geschiffenen Glas-Parabolspiegel
mit einem Durchmesser von 50 cm und einer Brennweite von 215 mm ausgestattet. Als Lichtquelle
diente eine 100 Watt Glühlampe. Das Oberfeuer wurde am 14.11.1995 gelöscht und
die Lichttechnik später ausgebaut. Ende 1977 wird das Feuer
vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning ferngesteuert. Der Leuchtturm Hörnum ist der einzigste Leuchtturm auf Sylt, der
besichtigt werden kann. Er ist etwa baugleich mit den Leuchttürmen
Büsum, Pellworm und
Westerheversand. Unter der Laterne ist ein
Ausstieg zur Aussichtsplattform mit Rundbalkon, darunter befindet sich der Elektronikraum. In
25 m Höhe ist das Standesamt Hörnum untergebracht. Hier können sich
Heiratswillige in luftiger Höhe das Ja-Wort geben. Eine Leuchtturm-Trauung
kostet über 300 Euro. Eine Etage tiefer
ist der ehemalige Hilfswärterraum, darunter der Handwerkerraum und
ein Lagerraum. Diese Räume sind heute an einen Mobilfunkbetreiber
vermietet. Im Erdgeschoss ist eine Werkstatt mit einem
Notstromaggregat untergebracht.
Seit 1994 steht das Leuchtfeuer Hörnum unter Denkmalschutz. Am 12. Juli 2007
veröffentlichte die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke mit dem
Motiv des Leutturms von Hörnum. Zwischen April und Oktober können sich
Heiratswillige auf dem Hörnumer Leuchtturm
trauen lassen. |
Typ:
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Unter- & Quermarkenfeuer |
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ARLHS: |
FED 117 |
Position: |
54°44'51" N - 08°17‘27" E |
Optik: |
Gürtellinse, 400 mm Brennweite |
Kennung: |
F W |
Richtfeuerlinie: |
12,5° |
Feuerhöhe: |
14 m |
Betriebszeit: |
08.08.1907 - 14.11.1995 |
Foto: |
Juni 2015 |
Zusätzlich zu dem Seefeuer musste ein Richtfeuer und ein Quermarkenfeuer
errichtet werden, um den Schiffsverkehr in den Süden von Sylt zu sichern. Das
Unterfeuer stand 1445 m südlich des Leuchtturms. Die Tageskennzeichnung bildete
ein roter Anstrich. Bei Dunkelheit zeigte die Richtfeuerlinie ein weißes Festfeuer.
Außerdem gab das Leuchtfeuer noch eine rote und grüne Quermarke ab in der
Peilung von 302 Grad, die mit ein- und derselben Lichtquelle den von Hörnum
seewärts fahrenden Schiffen in der Peilung von 178 Grad die rechtzeitige
Änderung des Kurses angab. |
Das Leuchtfeuer "Hörnum Odde" hielt den Stürmen an der Nordse im Dünensand nur
20 Jahre stand - wurde gerettet - im Mai 1980 durch einen Neubau ersetzt - und
steht jetzt mit Original-Optik im Norfriesichen Museum von Husum. Wegen
Veränderungen im Fahrwasser "Vortrapptief" wurde die Richtfeuerlinie und das
Quermarkenfeuer am 14.11.1995 gelöscht. Anfang November 2013 wurde der Neubau
des Quermarkenfeuers an der Hörnum Odde vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning
demontiert, auf Amrum gelagert um möglicherweise später wieder an einem anderen
Ort aufgebaut zu werden. |
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