Der achteckige Ziegelturm mit seinem 5,3 m
hohen Laternenhaus aus Glas und kupfernem Kuppeldach steht in der Mitte der
Insel Norderney auf einer 10 m hohen Düne.
Der große Norderneyer Leuchtturm dient der Schifffahrt als Landmarke und
Navigationsfestpunkt und nachts als Orientierungsfeuer. Sobald es dämmert, sendet
der Leuchtturm seine Lichtblitze bis zum Morgengrauen über das Meer. Der Leuchtturm Norderney hat das
einzige linksdrehende Leuchtfeuer an der deutschen Nordseeküste. Er wurde mit
einer 3,5 Tonnen schweren Fresnellinse, ausgestattet. Sie wurde von der
französischen Firma Sauttner, Lemonier & Cie 1871 installiert. Die komplizierte
Optik besteht aus 1018 geschliffenen Prismen und 24 Linsenfeldern.
Anfangs wurde das Feuer mit einer
fünfdochtigen Petroleumlampe betrieben. 1930 hat man den Turm elektrifiziert und
als Lichtquelle diente eine elektrische Glühlampe mit einer Leistung von 1000
Watt. Acht Jahre später schloss man den Turm an das Stromnetz der Insel an und
baute eine 2000 Watt Lampe ein, die eine Lichtstärke von 411.000 cd erzeugte. Seit
März 2004 wird eine 400 Watt Halogendampflampe
(HQI-BT 400 W) mit einer Lichtstärke von 496.000 cd und einem zweifach Lampenwechsler
mit integrierten Zünd- und Vorschaltgeräten verwendet. Die Lebensdauer der
Halogenlampe beträgt ca. 10.000 Stunden, was die Wartungsintervalle und damit
die Kosten gegenüber einer Glühlampe deutlich reduziert.
Bis 1959 erfolgte die Drehung der Optik durch ein im Turmschacht aufgehängtes
Gewicht von 200 kg, dass von den Leuchtturmwärtern täglich mit einer Winde
aufgezogen werden musste. Nach 1959 wurde die Drehung der Optik elektrisch
angetrieben. Die Umlaufgeschwindigkeit der Drehlinse beträgt 360° / 72s = 5 Grad
pro Sekunde. |