Das Feuerschiff AUSSENEIDER II wurde im April 1908 als Dreimastschoner mit
Notbesegelung auf der Postion Außeneider in Betrieb genommen.
Bildquelle: TU Berlin Architekturmuseum, Inv. Nr. BZ-I 21,015
Das rote Feuerschiff wurde komplett aus Stahl gefertigt und hatte auf
beiden Seite die weiße Aufschrift "EIDER". Der Großmast war bis zur
Sahling aus Stahl und hatte eine Stenge aus Pitschpinie sowie eine
Funkenstenge auch Fichte für die Funkspruchanlage, der Fockmast aus
Stahl trug einen schwarzen Ball und der Besanmast aus Stahl eine Rahe für die
Sturmsignale. Die Höhe des Balles über Wasser betrug 22 m. Der Bugspriet
bestand aus Stahl. Der
Leuchtapparat bestand aus drei um den Großmast angeordneten Fresnelschen
Laternen mit einer Lichtstärke von jeweils 120 Hefnerkerze. Am Fockstag
war eine Ankerlaterne montiert. Bei Nebel oder unsichtigem Wetter wurden mit einem
druckluftbetriebenem Pieterschen Nebelhorn Einzeltöne abgegeben.
Aufzugslaterne des Eiderfeuerschiffes mit 3 verschiedenen
Petroleumlampen (Foto 13.5.1910)
1931 erhielt das Schiff einen Dieselmotor mit 30,8 Liter Hubraum. 1956 wurden
die Masten entfernt und der heutige vierbeinige Laternenträger und das
weiße Ruderhaus aufgesetzt. Anschließend wurde das Schiff bis 1965 als
Reservefeuerschiff auf den Positionen Flensburg, Kiel und Fehmarnbelt
eingesetzt. Von 1965 bis 1984 lag es dann als Stammfeuerschiff unter
seinem heutigen Namen auf der Position Fehmarnbelt. Es hatte 2 x 11 Mann
Besatzung im Wechsel von zwei Wochen.
Im März 1973 wurde
eine Radarantwortbake eingerichtet. Am 1. April 1984 wurde die
FEHMARNBELT als letztes deutsches Feuerschiff auf der Ostsee außer
Dienst gestellt, die Feuerschiffstation Fehmarnbelt aufgehoben und durch
eine rote Großtonne "Fehmarnbelt"
C1278 (Iso W 8s, 16 sm) mit einem Racon
ersetzt. Im Dezember 1984 wurde das Schiff dem gemeinnützigen "Verein
Feuerschiff für Lübeck e.V." übergeben und liegt seit Mai 1986
als fahrtüchtiges Museumsschiff im Lübecker Holstenhafen. Das Schiff
wird vom Verein im fahrtüchtigen Zustand gehalten.
Großtonne Fehmarnbelt, 1988 |