Leuchtturm Flügge

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Typ:

Orientierungs- und Oberfeuer

Leuchtturm Flügge

Leuchtturm Flügge

Leuchtturm Flügge im August 2008

Internationale Nr. C1288.1
Deutsche Nr. 204901
NGA-Nr. 116-3220
Position: 54°26'27,3" N - 11°01'03,7" E
Kennung: Oc(4) W 20s,  Oberfeuer: F W
Richtfeuerlinie: 305°
Bauwerkshöhe: 37 m
Feuerhöhe: 38 m (Oberfeuer 37m)
Optik: Gürtellinse, Linsenleuchte
Tragweite:

17 sm (Oberfeuer 25 sm)

Inbetriebnahme: 1916
Foto: Juli 2019
Da viele Schifffahrtslinien der westlichen Ostsee dicht an Fehmarn vorbeiführen, wurde an jeder Ecke der Insel, auch "Huk" genannt, ein Leuchtturm aufgestellt. Im Südwesten der Ostseeinsel Fehmarn, an der Südwesthuk, wurde 1872 ein 16 m hoher Leuchtturm erbaut. Neben dem alten Turm entstand in den Jahren 1914/15 ein neuer, 38 m hoher, achteckiger Steinturm aus gelben Ziegeln mit eiserner Laterne und doppelter Galerie.
1977 wurde der Leuchtturm Flügge wegen Durchfeuchtungen mit rot-weißen Zementfaserplatten verkleidet. Die letzte große Renovierung fand in den Jahren 2009 bis 2011 statt, als der Turm in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurde. Dabei wurde die Fassadenverkleidung wieder entfernt, die alten Farbanstriche abgebeizt und das Mauerwerk aufwendig instand gesetzt und neu verfugt.
Die im Laternenhaus aufgestellte Gürtelleuchte wurde zuerst mit Benzolglühlicht, später mit Gasglühlicht betrieben. Seit 1954 ist die Anlage an das öffentliche elektrische  Netz angeschlossen. Für die Notstromversorgung steht ein Dieselnotstromaggregat bereit.
Erst wurden einfache Glühfadenlampen  verwendet, die im Takt der Kennung an und ausgingen. Anfang 2000 wurden die Glühlampe gegen eine 400 W HQL-Lampe ausgewechselt, die nun ständig an ist und um die sich in der Linse schwarze Blenden bewegen, die im Takt der Kennung das Licht verdunkeln.

Im Hauptfeuer befinden sich 2 Lampen, wobei nur eine leuchtet. Fällt diese aus, rutscht die zweite auf einem Schlitten in den Focus und erfüllt die Funktion der ersten.
Im Jahre 1981 wurde die Steuerung automatisiert, zuerst über Funk und seit 2000 über Telefonmodem. Die Schalt- und Überwachungsstelle ist die Revierzentrale des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Lübeck - Travemünde.
In Verbindung mit dem 6100 m südöstlich stehendem Unterfeuer Strukkamphuk wird ein Richtfeuer in der Feuerlinie 305° betrieben. Als Oberfeuer wird hierfür auf dem Leuchtturm Flügge eine 24 V / 250 W Halogenlampe eingesetzt. Die Richtfeuerlinie markiert die östliche schmale Einfahrt in den Fehmarnsund und weist der Schifffahrt den Weg durch zwei Untiefen.
Der Leuchtturm Flügge ist einer der wenigen Feuertürme, die auch tagsüber in Betrieb sind. Im Gegensatz zu allen anderen Fehmarner Leuchttürmen, die nicht zu besichtigen sind, kann dieser Turm von Dienstag bis Sonntag von 9 Uhr bis 15 Uhr besucht werden. 162 Stufen führen auf die Aussichtsplattform, von wo man einen weiten Ausblick auf den Fehmarnsund und große Teile der Insel hat. Der Leuchtturm Flügge ist baugleich mit dem Leuchtturm Neuland.

Leuchtturm Flügge
Seit 2006 wird der Leuchtturm Flügge auch als Standesamt genutzt. Von Juli bis September bietet das Standesamt der Stadt Fehmarn jeden Montag Trauungen an.

Richtfeuerlinie Strukkamphuk-Flügge
Richtfeuerlinie Strukkamphuk-Flügge, 1908

 
Typ: Orientierungs- und Oberfeuer Alter Leuchtturm Flügge
Position: 54°26'34" N - 11°01'17" E
Kennung: F W
Sektor: 180°  OSO über Süd bis WNW
Richtfeuerlinie: 305°
Bauwerkshöhe: 15,30 m
Feuerhöhe: 17,80 m über Mittelwasser
Optik: Gürtellinse 4. Ordnung
Tragweite: 12,5 Seemeilen
Betriebszeit: 15. Juli 1872 bis 1914
S/W-Fotos: Archiv WSA Ostsee, 1903
Der achteckige Leuchtturm aus gelben Ziegelsteinen wurde 1872 an der Südwesthuk von Fehmarn errichtet. Um die eiserne Laterne mit kuppelförmigem Dach aus Kupfer führte eine Galerie.
Direkt neben dem Leuchtturm stand ein aus gelben Ziegelsteinen und mit schwarzen Schiefersteinen gedecktes Wärterhaus. Der Leuchtturm Flügge bildete zusammen mit dem gleichzeit in Betrieb genommenen Unterfeuer Strukkamphuk ein Richtfeuer für die Einsteuerung in den Fehmarnsund von Südost. 1892 wurden die gelben Ziegelsteine des Leuchtturms und des Wärterhauses rot gestrichen. Nach Fertigstellung des neuen Leuchtturms wurde der alte Leuchtturm abgebrochen.

Leuchtturm Flügge 1903
Leuchtturm Flügge 1903

Jimi-Hendrix-Gedenkstein

Der 1942 in Seattle geborene Musiker Jimi Hendrix tourte mit seiner E-Gitarre um die ganze Welt und nahm 1969 auch an dem legendären Woodstock-Festival teil. Seinen letzten Auftritt absolvierte er wenige Tage vor seinem Tod auf dem Love-and-Peace-Festival am 6. September 1970 beim Leuchtturm Flügge auf Fehmarn.Jimi-Hendrix-Gedenkstein
Als Antwort auf das Woodstock-Festival wurde auf Fehmarn das Love-and-Peace-Festival organisiert, auf dem bekannte Rockbands und Musiker spielen. Der Auftritt von Rock-Legende Jimi Hendrix galt als das absolute Highlight des Abends. Dauerregen und Sturm sowie und technische Schwierigkeiten sorgten jedoch für chaotische Zustände. Trotzdem ging die Veranstaltung in die Geschichte ein. 12 Tage nach dem Fehmarner Festival starb Jimi Hendrix an einer Überdosis Schlaftabletten in London.
Um an Jimi Hendrix und sein letztes Open-Air-Konzert zu erinnern, hat man 1997 in der Nähe des Flügger Strands, etwa 200 Meter von dem ehemaligen Festgelände entfernt, einen Gedenkstein errichtet. Der 2,50 m hohe und 6,5 Tonnen schwere Findling wurde von dem lokalen Künstler und Steinmetz Andreas Lewerenz gestaltet, auf dem eine eingravierte Fender-Gitarre und die Inschrift: "Jimi Hendrix, Fehmarn, Love and Peace Festival, 4.-6. Sept. 1970" zu sehen sind.
Das Denkmal ist mittlerweile eine Pilgerstätte geworden und zieht Fans des Gitarristen aus der ganzen Welt an. Den Gedenkstein erreicht man bei einem kurzen Spaziergang vom Campingplatz Flügger Strand auf dem Deich entlang in Richtung Püttsee. Koordinaten: 54°27'37.2"N 11°00'32.3"E

 

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