Anna Ardin

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Svea Anna Karolina Ardin wurde am 19. März 1979 in Visby geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach ihrem Abitur am wissenschaftlichen Gymnasium in Visby studierte sie Ethnologie, Gesellschaftswissenschaft und Politikwissenschaft an der Hochschule auf Gotland und an der Universität Uppsala. In einem Austauschjahr studierte sie ein Jahr Biologie und Literatur am "Instituto DAE i San José" in Uruguay.
Während ihrer akademische Ausbildung nahm sie auch an einem achtwöchigen Studentenaustausch mit 16 Studenten aus Schweden und Simbabwe teil, die zusammen Demokratie und Menschenrechte studierten, insbesondere homosexuelle Rechte in den beiden Ländern. Anna Ardin schrieb mehrere Essays über Feminismus und lesbischen Feminismus. In ihrer Masterarbeit schrieb sie über die kubanische Opposition. Sie ist Mitglied in der Methodistischen Kirche Schwedens (Metodistkyrkan). Von 1997–2002 jobbte sie als mehrsprachige Touristenführerin in der Lummelundagrottan, nördlich von Visby. Sie führte die Besuchergruppen auf Schwedisch, Englisch, Spanisch und Deutsch. Im Jahr 2000 war Ardin Presse- und Public Relations Manager für die ZERI-Stiftung an der World Expo (EXPO2000) in Hannover tätig. Von 2003-2004 arbeitete sie nebenbei als Hafenmeisterin im Gästehafen von Visby.
Anna Ardin besuchte im Dezember 2004 den kubanischen Generalsekretär der Sozialdemokraten, Manuel Cuesta und den Bildungsverantwortlichen Dimas Castellano in Havanna. Eine zeitlang arbeitete sie als Mitglied eines globalen Netzwerkes zur Förderung und Verbreitung des ZERI Konzepts in den weniger entwickelten Ländern Afrikas, Süd-Ost-Asiens und Lateinamerika. Sie diente hierbei aufgrund ihrer ausgezeichneten Beherrschung der Informations- und Kommunikationstechnik, ihrer englischen und spanischen Sprachkompetenz und ihrer ausgezeichneten zwischenmenschlichen Fertigkeiten als wichtiges Bindeglied des globalen Netzwerks von ZERI Praktikern. Hier arbeitete sie als Presse- und PR-Managerin eng mit Professor Keto E. Mshigeni zusammen, dem regionalen Koordinator von UNU/UNESCO ZERI Afrika.
Svea Anna Karolina Ardin arbeitete auch mit verschiedenen Themen und in verschiedenen Bereichen der schwedischen Botschaft von Buenos Aires. Im politischen und wirtschaftlichen Bereich half sie beim Schreiben der Schlussberichte über die Achtung der Menschenrechte in Uruguay und Paraguay. Um dies zu erreichen führte sie eine unabhängige Erkundungsmission nach Uruguay durch. Sie arbeitete im Presse- und Informationsamt und verwaltete die Website der schwedischen Botschaft.
Im Juni 2006 reiste Anna Ardin mit der Absicht nach Kuba, um für mindestens zwei Monate zu bleiben und Interviews mit Führern, Mitgliedern und Unterstützern der verschiedenen kubanischen politischen Parteien zu führen. Nur ein paar Tage nach ihrer Ankunft am internationalen Flughafen José Martí in Havanna bekam sie bereits ihre ersten Interviews. Während der ersten zwei Wochen traf sie einen oder zwei Vertreter aus jedem der vier ausgewählten Parteien und einigen anderen Organisationen, darunter auch der Ex-Diplomatin Miriam Leiva. Miriam ist auch eine wichtige Person in dem feministischen Netzwerk "Damas de Blanco" (Damen in Weiß), das für die Rechte der politischen Gefangenen in Kuba kämpft. Anna Ardin bekam von Miriam Hilfe, indem sie sie mit wichtigen Adressen und Telefonnummern versorgte.
Eines Tages wurde Anna Ardin von der kubanischen Geheimpolizei abgeholt und in einer zweistündigen Vernehmung ausgiebig befragt, mit wem sie Kontakt hatte, warum und mit wem sie gesprochen hatte, wer die Reise bezahlte, wer ihr Freund in Schweden ist und ob sie den Sachverhalt veröffentlichen will. Zum Schluss sagten die Beamten, sie solle mit einem Touristenvisum "touristische Dinge" tun und an den Strand oder Pool gehen oder ein Museun besuchen. Sie dürfe mit einem Touristenvisum keine Menschen interviewen. Die Frage, ob sie für ihre Arbeit ein solches Visum bekommen könne wurde verneint. Es war zu schwierig geworden, um ihre Arbeit fortzuführen und sie wollte ihre Informanten nicht gefährden, so dass sie beschloss, Kuba zu verlassen. Andere Quellen berichten, dass sie des Landes verwiesen wurde.
Stattdessen ging sie im Dezember 2006 nach Miami und setzte die Befragung von Kubanern dort fort. Sie hatte Kontakt zu diversen US-finanzierten Anti-Castro-Gruppen, mit denen sie auch zusammenarbeitete. Eine dieser Exilgruppen wurde von Luis Posada Carriles Clemente Faustino, einem antikommunistischen Extremisten gegründet. Der ehemalige CIA-Agent war 1976 an dem Bombenanschlag auf ein kubanisches Passagierflugzeug beteiligt, bei dem 73 Menschen getötet wurden. Posada Carriles nahm auch an der Planung zur Invasion in der Schweinebucht teil.
Ardin publizierte einige ihrer Arbeiten wie z. B. "Kuba braucht eine neue Politik" oder "Was passiert, wenn Castro stirbt?" auch in einer anti-kommunistischen Gruppe, die enge Verbindungen zur "Unión Liberal Cubana" hat und deren Leiter, Carlos Alberta Montaner ist, der in den Umsturz in Honduras verwickelt war. In ihrer Masterarbeit vertritt sie teilweise eine bedenkliche Haltung zur innerkubanischen Opposition und zeigt problematische autoritäre Tendenzen in einzelnen Gruppierungen auf.
Von 2006-2007 war Anna Ardin im Studentenwerk Uppsala tätig. Verantwortlich für präventive und reaktive Arbeit gegen Diskriminierung und Belästigung. Sie war für eigene Projekte verantwortlich und koordinierte studentische Organisationen innerhalb der Geschlechter inkl. geschlechtlichen Identität, Behinderung, sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft, Religion und sozialer Herkunft. Von Oktober 2007 bis Dezember 2008 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin am Institut für häusliche und urbane Forschung (Institutet för bostads- och urbanforskning) an der Universität Uppsala. Sie beschäftigte sich unter anderem mit dem Projekt "ethnische Organisation und politische Integration in der Großstadt".
Anna ArdinAnna Ardin ist Vorsitzende der Gruppe "Hjärta – Troende Socialdemokrater i Stockholm". Als Gläubige verschiedener Religionen, treten sie für die Gleichheit der Menschen ein und die Notwendigkeit für eine Welt, in der Eigennutz oder Gewinn nicht die herrschende Ideologie ist. Sie wollen eine Welt mit mehr Herz. Die Gruppe hieß früher "Kungsholmens kristna socialdemokrater". Da sie aber auch für Interessenten offen sein wollten, die einen anderen Glauben haben, war es notwendig einen neuen Namen zu wählen. Bei Twitter (@therealardin) betätigt sie sich seit 2009 vor allem politisch.
Ab 2009 war Anna Ardin offizielle politische Sekretärin bei Sveriges Kristna Socialdemokraters förbund - Broderskapsrörelsen (Bruderschafts-Bewegung) und war auch im August 2010 die offizielle Pressesekretärin des Wikileaks-Gründers Julian Assange in Schweden. Assange hielt am 14.08.2010 in Stockholm einen Vortrag zum Thema "die Rolle der Medien bei Konflikten".
Anna Ardin ist in den schwedischen Medien und der Blogsphäre ein bekannter Name. Die radikale Feministin und ihre Freunde glauben, es gibt eine weltweite Verschwörung unter den Männern auf unserem Planeten, die Frauen systematisch vergewaltigen, um ihre patriarchalische Herrschaft zu bewahren. Ihr Lebenslauf ist über das gesamte Internet verteilt zu lesen – von ihrer Zeit mit ihren Master Essays über Lesben, den Feminismus sowie den kubanischen Widerstand, wobei sie von pro-arabisch-antisemitischen Gruppen unterstützt wurde, bis zu ihrem Siebenpunkteprogramm zur Rache an Männern (Hämnerskan från Gotland). Anna Ardin war auch an der Universität von Uppsala für Handhabung und Fragen der Gleichstellung tätig.
Anna Ardin ist freie Mitarbeiterin bzw. Kolumnistin bei SVT, SR P3 und mehreren Zeitungen, unter anderem für Gotlands Tidningen. Sie wohnte derzeit in der vierten Etage auf der Tjurbergsgatan 36 in Stockholm-Södermalm. In dieser Straße gibt es viele kleine Wohnungen. Schräg gegenüber befindet sich ein Treffpunkt für HIV-positive homo- und bisexuelle Männer. Ardin organisierte für Julian Assange eine Flusskrebs Party. An einem Abend kam es zwischen den beiden zum Beischlaf mit Kondom. Am nächsten Morgen kam es zum ungeschützten Sex. Anna Ardin war angeblich besorgt, dass sie eine Geschlechtskrankheit oder vielleicht sogar HIV bekommen könne. Sie hatte Julian Assange zuvor aufgefordert, ein Kondom zu verwendet.
Anna Ardin steht mit der 21-jährigen Sofia Wilén in Kontakt, die an der Veranstaltung von Julian Assange teilnahm und ihn ihre Wohnung benutzen ließ. Sofia Wilén sagte zu Anna Ardin, dass Julian Assange einen Tag vor seiner Rede auch mit ihr ohne Kondom geschlafen hat. Beide Emanzen gingen daraufhin zur Polizeiwache und fragten dort um Rat, ob es möglich wäre, das sie Julian Assange zu einen HIV-Test zwingen könnten. Die Polizei in Stockholm verhörte die beiden mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer getrennt und fertigte einen Bericht über Vergewaltigung an. Der Polizeibericht hat die Referenznummer 0201-k246336-10. Der Staatsanwältin Eva Finné reichten die Umstände der Tat aber nicht aus und sie bestätigte sogar die Einwilligung der beiden Frauen zum Sex. Die Analyse des Verhörs ergab, dass es auch keinen Verdacht einer anderen Straftat, in erster Linie Belästigung oder sexuelle Übergriffe, vermutet werden könne. Der Haftbefehl wurde aufgehoben und Julian Assange durfte Schweden verlassen.
Drei Monate später nahm sich die feministische Oberstaatsanwältin Marianne Ny der beiden Frauen an und machte mit der Strafverfolgung weiter. In Schweden wird der Tatbestand der Vergewaltigung weit ausgelegt und umfasst seit 2005 auch Maßlosigkeiten, die bis dahin als Nötigung galten. Es wurde ein Haftbefehl via Interpol ausgestellt und Assange kam am 7. Dezember in London, wo er sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt, in Untersuchungshaft. Eine Freilassung gegen Kaution wurde zunächst wegen Fluchtgefahr abgelehnt. Die Anwälte erreichten nach einem zweiten Haftprüfungstermin am höchsten britischen Zivilgericht die Freilassung gegen hohe Auflagen. Auf vielen Webseiten und Blogs wird vermutet, dass die Politik hier im Spiel ist und die schwedische Justiz dazu gebracht hat, die erste Entscheidung der Staatsanwältin Eva Finné zu ändern. Wer diese hochrangigen Politiker sein könnten, werden wir wohl nie erfahren.
Es war nicht das erste Mal, dass die Extrememanze, Anne Ardin, einen Mann wegen sexueller Belästigung anzeigte. Als sie z. B. an der Universität in Uppsala einen Vortrag über Gleichstellung hielt und ein Student während ihres Vortrag eine SMS verschickte, zeigte sie ihn wegen sexueller Belästigung an.
In ihrem Blog schrieb Anna Ardin am 10. Januar 2010, wie Frauen ganz legal Rache nehmen können, wenn sie sich als Opfer fühlen. Nach der Anzeige gegen Julian Assange am 20. August 2010 löschte die Schwedin zeitgleich ihren ganzen Blog und andere relevante Tweets. Interessant ist auch der Tweet von Ardin: "Ich bin mit dem coolsten und smartesten Typen der Welt zusammen. Das ist amazing!" Diese Tweets waren eigentlich der Indikator dafür, dass Anna Ardin Julian Assange wirklich mochte und es gar keine Belästigung bzw. Nötigung gab. Die Tweets stimmten nicht mit dem überein, was Anna bei der Polizei am 20. August aussagte. Deshalb hat sie sie einfach gelöscht. Aber das Internet vergisst so schnell nichts, denn die Provider cachen ihre Seiten für gewöhnlich und so blieb der meiste Text für die Nachwelt erhalten.
Ende November 2010 beendete Anna Ardin ihre Zusammenarbeit mit der schwedischen Staatsanwaltschaft und fuhr Anfang Dezember ins Westjordanland, um  eine christliche Bewegung in Yanoun, in der Nähe der Stadt Nablus, zu unterstützen. Auf ihrer Website erklärt Anna Ardin "Yanoun ist mein neues Zuhause". Das Ziel der etwa 90-köpfigen Gruppe  ist es, die Streitigkeiten zwischen Israelis und Palästinensern zu beschwichtigen.
Julian Assange will nun durch den Verkauf seiner Biografie rund 1,17 Millionen Euro von amerikanischen und schottischen Verlagen kassieren. Das Geld benötigt er, um seine Anwaltskosten zu bezahlen und Wikileaks weiter am Laufen zu halten. Am 24. Februar 2011 hat ein Londoner Gericht die Auslieferung von Julian Assange nach Schweden stattgegeben. Seine Anwälte kündigten umgehend an, in Berufung zu gehen.
Die schwedische Zeitung "Expressen" berichtete inzwischen, dass die Polizistin, die die Aussagen der beiden mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer zu Protokoll nahm und durch weitere Befragungen den Stein erst ins Rollen brachte, schon über eineinhalb Jahre vorher mit Anna Ardin befreundet war. Beide Frauen sind in der sozialdemokratischen Partei Schwedens aktiv tätig. Die Beamtin soll sehr freimütig in Fragen zu Feminismus und homosexueller Rechte sein. Außerdem soll sie mindestens einen Mitarbeiter der Anwaltkanzlei, die Ardin vertritt, näher kennen. Auch soll sich die Polizistin auf ihrer Facebook-Seite abwertend über Assange geäußert haben. Obwohl sie Anna Ardin kannte habe sie den Fall nicht wegen Befangenheit abgegeben, wie es sonst üblich gewesen wäre. Diese neuen Erkenntnisse sind für die Verteidiger von Assange natürlich ein gefundenes Fressen.
Julian Assanges ehemaliges Bild von einem sozialdemokratischen Musterland Schweden hat sich deutlich geändert. Stattdessen zeigt sich Schweden für ihn in einer düsteren Welt voller Seilschaften und finsterer Machenschaften, so wie es der verstorbene Thriller-Autor Stieg Larsson in seinen Büchern beschrieb.
Der Oberste Gerichtshof in London entschied am 2. November 2011 das der WikiLeaks-Gründer nach Schweden ausgeliefert werden darf. Seine Anwälte legten Widerspruch beim Supreme Court ein. Am 5. Dezember beschloss der britische High Court, dass Julian Assange beim Supreme Court (Obersten Gerichtshof) weiter gegen seine Auslieferung nach Schweden klagen darf. Am 30. Mai 2012 urteilte der Supreme Court, dass der Auslieferungsantrag der schwedischen Staatsanwaltschaft rechtsgültig sei.
Kurz vor der Auslieferung Assanges an Schweden, flüchtete er in London in die Botschaft von Ecuador und beantragte dort politisches Asyl. Das südamerikanische Land gewährte Assange politisches Asyl, doch wegen des europäischen Haftbefehls verlässt Assange die Botschaft nicht, da er befürchtet, über Schweden in die USA ausgeliefert zu werden.
Was sich an dem Dreiecksverhältnis zwischen Julian Assange und den beiden schwedischen Bekanntschaften wirklich abgespielt hat und ob es sich dabei um einen Komplott handelte, wissen nur ganz wenige Personen. Die meist gehasste Frau in der Welt wird wohl weiterhin gehasst werden - auch wenn sie sich für einige Zeit aus dem Staub gemacht hat.
Julian AssangeNachdem Julian Assange über zwei Jahre in der ecuadorischen Botschaft in Asyl lebte, wurden Anfang Februar 2014 Stimmen in der schwedischen Politik laut, dass es so nicht weitergehen kann. Der liberale Abgeordnete im Justizausschuss, Johan Persson, möchte so wie weitere führende Juristen, dass die schwedische Staatsanwaltschaft nach London fährt und dort Julian Assange zu den Beschuldigen der Vergewaltigung und sexueller Belästigung verhört. Im September 2014 legte der schwedische Anwalt von Assange Berufung gegen den Haftfestsetzungsbeschluss des Stockholmer Amtsgerichts ein. Er kritisierte die Vorgehensweise des Gerichts und beanstandete, dass die besonderen Umstände seines Mandanten zu wenig Berücksichtigung fänden. Auch die britische Regierung gab im Oktober 2014 bekannt, dass sie den Fall endlich abschließen möchte. Die leitende schwedische Staatsanwältin, Marianne Ny, sei deshalb höchst willkommen, Assange in London zu befragen.
Als die Anwälte des WikiLeaks-Gründers in zweiter Instanz mit dem Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls scheiterten, gingen sie Anfang 2015 an das Oberste Berufungsgericht (Högsta Domstolen).  Dieses forderte die Oberstaatsanwaltschaft auf, eine Antwort darauf zu geben, ob ein Haftbegehren nach vier Jahren noch dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entspreche.
Da einige der Vorwürfe gegen Julian Assange im August 2015 verjähren, hat die schwedische Staatsanwaltschaft im März 2015 das Angebot gemacht, ihn nun doch in der ecuadorianischen Botschaft in London zu befragen, was von Equador abgelehnt wurde.
Der Wikileaks-Gründer hatte im September 2014 bei der UNO-Arbeitsgruppe Beschwerde gegen Großbritannien und Schweden eingereicht, weil sein Aufenthalt in der ecuadorianischen Botschaft in London einer illegalen Inhaftierung entspreche. Die UN-Experten hatten am 05.02.2016 die Festsetzung von Assange als willkürlich eingestuft. Die schwedische Staatsanwaltschaft teilte daraufhin mit, dass das Gutachten des UN-Gremiums über Julian Assange keine formellen Auswirkungen auf die laufenden Ermittlungen hat. Großbritannien erkennt das Urteil der Kommission nicht als juristisch relevant an und will Assange nach Schweden abschieben, sollte er das Botschaftsgelände verlassen.
Im November 2016 wurde Julian Assange doch noch nach einem langen Hin und Her in der ecuadorianischen Botschaft von einer schwedischen Oberstaatsanwältin und ihrem Team zu den Vorwürfen befragt. Am 19. Mai 2017 stellte die schwedische Staatsanwaltschaft ihr Verfahren gegen den WikiLeaks-Gründer ein, da sie keine Möglichkeiten sehen, die Ermittlungen weiter voranbringen. Oberstaatsanwältin Ny schloss eine spätere Wiederaufnahme der Ermittlungen nicht aus, sollte Julian Assange nach Schweden zurückkehren, bevor das Delikt im August 2020 verjährt. Trotzdem ist der Australier noch kein freier Mann, denn die britische Polizei teilte mit, Assange werde verhaftet, sollte er die ecuadorianischen Botschaft verlassen. Die Überwachung von Assange in der Botschaft durch die britische Polizei soll täglich knapp 11.000 Euro kosten.
Anfang 2019 hatte Equador dem Australier das diplomatische Asyl entzogen mit der Begründung, er habe gegen Regeln verstoßen. Am 11. April 2019 wurde Julian Assange von der britischen Polizei in der Botschaft von Ecuador in London festgenommen. Die britischen Beamten sind von dem Botschafter in das Gebäude gelassen worden. Nur wenige Stunden nach seiner Festnahme wurde Julian Assange vor Gericht gestellt und dort für schuldig befunden, gegen seine Kautionsauflagen verstoßen zu haben.

Anna Ardin bei Twitter

Nach der Festnahme von Assange meldete sich Anna Ardin per Twitter zu Wort. "Ich wäre sehr überrascht und traurig, wenn Julian an die USA ausgeliefert würde. Für mich ging es nie um etwas anderes als um sein Fehlverhalten gegen mich und andere Frauen und seine Weigerung, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Schade, dass mein Fall nie richtig untersucht werden konnte, aber er wurde bereits abgeschlossen." Die Politologin Ardin arbeitet heute als Diakonin und möchte die Kirche erwecken und zeigen, dass es bei der diakonischen Aufgabe nicht nur darum geht, Kaffee in der Stadt zu verteilen. In ihrem Steckbrief bei Facebook schreibt sie: "Ein Diakon verspricht das Wort Gottes zu verkünden, fürsorglich zu sein, Gemeinschaft anzubieten und sich auf die Seite der Unterdrückten zu stellen."
Am 1. Mai 2019 wurde Assange zu 50 Wochen Haft verurteilt, weil er gegen seine Kautionsauflagen verstoßen hat. Am 2. Mai 2019 soll vor dem Gericht außerdem über das Auslieferungsgesuch der USA verhandelt werden.
Obwohl die Ermittlungen in Schweden 2017 eingestellt wurden, hat die Anwältin von Anna Ardin inzwischen die Wiederaufnahme beantragt.
Wie mittlerweile bekannt wurde, ist der ursprüngliche Europäische Haftbefehl gegen Julian Assange aus Schweden nicht von einem Gericht ausgestellt worden, sondern von einem Staatsanwalt. Dies wurde vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs bestätigt. Auf der Suche nach einem neuen Europäischen Haftbefehl gegen Assange hatten die schwedische Staatsanwälte schließlich acht Jahre später ein Gericht um den Haftbefehl ersucht. Das zuständige schwedische Bezirksgericht in Uppsala prüfte den Fall und lehnte ihn ab, mit der Erklärung, der Schritt sei unverhältnismäßig. Es besteht daher weiterhin kein schwedischer Auslieferungsbefehl gegen Assange. Allerdings sollen Voruntersuchungen der Vorwürfe weiterverfolgt werden und Assange in England befragt werden. Die schwedischen Gerichte haben endlich einen realistischen Akzent gesetzt. Die Beweise, dass Assange gegen ein schwedisches Gesetz verstoßen hat, sind nie aufgetaucht.
Anna Ardin fragte am 22. Juli 2019 in einem Facebook-Post: "Feiern die Schwedendemokraten am 22. Juli das Massaker des norwegischen Massenmörders Anders Breivik?" Ardins Post wurde in den sozialen Medien heftig kritisiert. Daraufhin löschte sie Teile ihres Textes und zog die Anschuldigungen zurück.
Am 19. November 2019 gab die schwedische Justiz bekannt, das sie wegen Mangel an Beweisen nicht länger gegen Julian Assange ermittelt. Eine Auslieferung an die USA ist allerdings weiterhin möglich, da die US-Justiz einen Auslieferungsantrag gestellt hat. Die Verhandlung zu dem Auslieferungsgesuch begann am 25. Februar 2020. Bei einer Verurteilung in den USA drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Die Anwältin des WikiLeaks-Gründers gab derweil bekannt, dass die Oberste Richterin von Westminster, Lady Arbuthnot of Edrom, die das Auslieferungsverfahren gegen Julian Assange leitet, wegen eines schwerwiegenden Interessenkonflikts den Fall abgeben müsse. Ihr Ehemann der Baron Arbuthnot of Edrom soll fianzielle Verbindungen zum britischen Militär und zu Behörden haben, deren Machenschaften von WikiLeaks enthüllt wurden.
Im Januar 2021 lehnte ein Londoner Gericht die Auslieferung von Julian Assange an die USA wegen des psychischen Gesundheitszustandes des inzwischen 50jährigen und den schlechten Haftbedingungen in den USA ab.
Im Oktober 2021 kam Anna Ardins Buch "Im Schatten von Assange" heraus. Darin beschreibt sie auf 334 Seiten detailliert ihre sehr intime Sicht der Ereignisse im August 2010 und von der Zeit danach mit Hass und Drohungen im Netz.
Im Dezember 2021 hat ein Berufungsgericht in London die Ablehnung des US-Auslieferungsantrags gekippt. Die Verlobte von Assange kündigte darauf hin an, erneut in Berufung zu gehen.
Laut Berichten von US-Medien soll der US-Geheimdienst CIA während der Trump-Regierung erwogen haben, Assange zu entführen und zu töten.
Nach mehren Instanzen lehnte der Oberste Gerichtshof in London im Juni 2023 Assanges Antrag auf eine Berufungsverhandlung ab. Damit endet ein jahrelanges Tauziehen und die Auslieferung an die Vereinigten Staaten naht.
Am 20. und 21. Februar 2024 kam es zu einer zweitägigen gerichtlichen Anhörung vor dem Londoner High Court, wo Assanges Anwälte mit letzten juristischen Mitteln versuchten, dessen Auslieferung zu verhindern. Ursprünglich wollte Assange an der Anhörung selbst teilnehmen, jedoch ging es ihm gesundheitlich nicht gut, so dass er werde daher per Video-Übertragung aus dem Gefängnis in den Gerichtssaal zugeschaltet wurde.
Bei seinem letzten Berufungsantrag entschied der britische High Court am 26. März 2024 Assange nicht sofort abzuschieben und forderte neue Garantien von Washington, dass der Whistleblower bei einem Verfahren in den USA unter dem Schutz der Gesetze zur Meinungsfreiheit stehe und ihm nicht die Todesstrafe drohe. Eine endgültige Entscheidung soll auf Grundlage einer erneuten Anhörung am 20. Mai gefällt werden. Seit Jahren gibt es weltweit Proteste für die Freilassung des Whistleblowers.

Letzte Aktualisierung: 26.03.2024

 

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