Leuchtturm Bjuröklubb

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Internationale Nr. C5826 Leuchtturm Bjuröklubb
Schwedische Nr. 069700
NGA-Nummer: 116-11356
ARLHS-Nummer: SWE-094
Position: 64°28'50"N - 21°34'30"E
Kennung: Oc 10 s     8+[2] s
Optik: Gürtellinse 5-fach a 60°
(F = 1400 mm)
1000 W Glühlampe
Bauwerkshöhe: 7,70 m
Feuerhöhe: 50,80 m
Tragweite: 18 sm
Inbetriebnahme: 1859
Foto: Juli 2010

Der zwölfkantige Backsteinturm mit großer Glaskuppel und angebauten gelben Holzhäusern steht auf der Nord-Huk der gleichnamigen Halbinsel auf einem kleinen Berg "Den Krönta Klippan". Der Berg tauchte durch die Landerhebung nach der Eiszeit vor 4000 Jahren aus dem Meer auf und war im Mittelalter Grenzmarke zwischen dem Großherzogtum Novgorod und Schweden.

Das Feuer wurde zunächst mit Rüböl betrieben wurden und 1888 durch eine Petroleumlampe mit vier Dochten ersetzt wurde. 1910 stellte man auf AGA-Gaslicht um, dass mit Azetylen betrieben und durch ein Sonnenventil gesteuert wurde. Das Sonnenventil, eine Erfindung von Gustaf Dalén, unterbrach die Gaszufuhr bei Tageslicht und verminderte dadurch den Gasverbrauch um 90%.
Die Gürtellinse von Henry Lepaute (Paris) hat eine Höhe von 2108 mm. 1949 wurde das Feuer elektrifiziert. Es leuchtet vom 01. Juli bis um 10. Juni. Vom 01. November bis zum 31. März hat der Turm auch Tagfeuer.
Nachdem das Feuer im Jahre 1970 automatisiert wurde blieb bis 1997 ein Wetterbeobachter in der alten Leuchtturmwärterwohnung. Er musste alle drei Stunden Temperatur, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit messen. Heute werden die Messdaten automatisch in Norrköping abgelesen.
Die Leuchtturmwärterwohnungen wurden 1975 dem Naturvårdsfonden übergeben und wird von der Regierung der Provinz Västerbotten verwaltet. Das alte Lotsenhaus (rechts im Bild unten) kann ganzjährig für Veranstaltungen und Übernachtungen gemietet werden. Das ganze Gebiet um Bjuröklubb ist Naturreservat. In dem alten Leuchtturmwärterhaus befindet sich heute ein Cafe, dass von eine Woche vor Mittsommer bis Mitte August geöffnet hat. Vom Leuchtturmwärterhaus führt eine 250 Meter lange, rollstuhlgerechte Holzrampe bis zum Leuchtturm.

Leuchtturm Bjuröklubb
Links auf dem Bild befindet sich ein Mast mit Antennen zum Empfang von D-GPS-Signalen.

Anfahrt:
Von der E4 etwas nördlich von Lövånger abzweigen und der Beschilderung über Uttersjöbäcken nach Bjuröklubb folgen. (Ca. 50 km südsüdöstlich von Skelleftåa)

Wetterbericht von Bjuröklubb

Seit 1879 gehörte es zu den Aufgaben des Leuchtfeuerpersonals, das Wetter zu beobachten und einen Wetterbericht zu geben. Im Winter mussten sie zudem täglich über die Eislage berichten. An einem Signalmast beim Leuchtturm hissten sie dazu in einer Kombination von Kegel, Trichter ud Kugel die verschiedenen Wetterinformationen. Die Signalzeichen waren schwarz, um sie besser gegen den hellen Himmel sehen zu können. Zu Beginn waren sie aus Blech wurden aber später durch geflochtenes Korbmaterial im gleichen Format ersetzt.

Wetterbericht Bjuröklubb

1. Kegel = steifer Wind aus Richtung Nord bis West

2. Trichter = steifer Wind aus Richtung Süd bis West

3. Zwei Kegel = steifer Wind aus Richtung Nord bis Ost

4. Zwei Trichter = steifer Wind aus Richtung Süd bis Ost

5. Trichter über Kegel = steifer Wind ohne Richtungsangabe

6. Kugel über Kegel = Sturm aus Richtung Nord bis West

7. Kugel über Trichter = Sturm aus Richtung Süd bis West

8. Kegel über Kugel = Sturm aus Richtung Nord bis Ost

9. Trichter über Kugel = Sturm aus Richtung Süd bis Ost

10. Kegel über Trichter = Sturm ohne Richtungsangabe

 

Dieses Signalsystem wurde 1950 abgeschafft und durch einen Seewetterbericht im Radio und heute zusätzlich auch im Internet ersetzt. Seitdem die Lotsen 1967 und die Leuchtturmwärter 1970 Bjuröklubb verließen, war die Wetterstation noch bis 1997 bemannt. Die Aufgabe der Wetterbeobachter war es, jede dritte Stunde Wind und Niederschlag zu messen. Heute wird Temperatur, Windgeschwindigkeit, Windrichtung und Luftfeuchtigkeit automatisch gemessen und zum schwedischen Wetterdienst SMHI in Norrköping geschickt. Im Jahr 1998 wurde für den Monat Juli ein Niederschlagsrekord von 148 mm registriert.

 

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