Dicht an der Westküste ragen die eigenartigen kleinen Felseninseln Stora
Karlsö und Lilla Karlsö aus den Tiefen. Der achteckige Leuchtturm mit runder Laterne wurde 1886-1887 auf dem
Västerberget aus inseleigenen
Kalksteinen seeseitig an das weiße Wärterhaus mit grünem Dach angebaut. Die
1166 ha große Insel befindet sich etwa sieben Kilometer vor Gotlands
Südwestküste. Bis in die 1960er Jahre wurde die Rotation der Gürtellinse mit
einem Uhrwerk und einem schweren, handgedrehten Lot betrieben. Im
Jahr 1974 bekam die Insel Elektrizität und der Leuchtturm wurde
automatisiert. 1989 hat man das Leuchtturmpersonal endgültig abgezogen. Das Feuer sendet alle 12 Sekunden zwei lange
Lichtblitze in weiß oder rot, je nach Richtung. Das Feuer im Leuchtturm,
das mit einer 1000 Watt Glühlampe erzeugt wird, soll
gelöscht werden und dafür eine neue solarbetriebene Lampe auf einem Mast
neben dem Leuchtturm betrieben werden, was billiger ist.

Das Richtfeuer im Hafen von Norderhamn für die Fähre 'M/F Stora Karlsö',
die von Mai bis Mitte September täglich von Klintehamn zur Insel fährt.
Besucher haben die Möglichkeit, im Leuchtturmgebäude zu übernachten. Eine Sehenswürdigkeit auf Stora Karlsö sind die Vogelfelsen Västerberget und
Stornasar auf der Westseite der Insel. Im Frühjahr brüten hier bis zu 10.000
Trottellummen-Paare und genau
soviele Tordalke. Die vielen kleinen Felsvorsprünge in den Felswänden bieten
gut geschützte Nistplätze. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken allein am
Abgrund hocken, während ihre Eltern auf Fischjagd gehen. Ab Mitte Juni
schaffen es die Alten nicht mehr ihren immer hungriger werdenden Kinder mit
ausreichend Fisch zu versorgen und locken sie deshalb zu einem Sprung von
den Klippen. Fliegen können die jungen Trottellummen aber nocht nicht. Ihre
weiche Knochenstruktur und natürlichen Airbags sorgen dafür, dass die
Jungvögel den Aufschlag auf dem Wasser oder Felsen ohne Verletzungen
überstehen. Schiffe dürfen sich der Süd- und Westseite von Stora Karlsö nur
bis auf 1000 m nähern. |