Am Kopf der Ostmole in Borensberg steht eine weiße, quadratische Holzhütte,
auf der ein weißes Blitzfeuer installiert ist. Hier ist der Einlauf in den
Göta-Kanal, der die beiden Seen Boren und Norrbysjön miteinander verbindet. Borensberg liegt direkt am See Boren, etwa 18 Kilometer östlich vom
Stadtzentrum in Motala. Durch den Ort fließen sowohl der Götakanal als auch
der Motala-Ström.
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Die Schleuse in Borensberg aus dem Jahr 1820 ist die einzigste auf der
Ostseite des Götakanals, die immer noch von Hand bedient wird. Die Tore
bestehen aus einem Gussrahmen mit Holzdielen. Die Fallhöhe in der Schleuse
beträgt nur 20 Zentimeter. Das bekannte, rot gefärbte Göta Hotel aus dem Jahr 1908 befindet sich an einem schmalen
Landweg zwischen dem Götakanal und dem Motala-Fluss. Östlich von Borensberg
verbindet die Autostraße 34 Motala mit Linköping.
Götakanal
Götakanal ist der Name des Fahrwassers zwischen Mem (Ostsee)
und Sjötorp (Vänersee). Die strecke ist 103 sm lang und besteht nur zu einem
geringen Teil aus gegrabenen oder gesprengten Abschnitten, da die
Wasserstraße die vielen Seen ausnutzt. Der höchste Abschnitt, der See Viken,
liegt etwa 92 m über dem Meeresspiegel. Vom Viken führt der Kanal
flussabwärts in den Väner-See, der etwa 44 m über dem Meeresspiegel liegt.
Der Kanal gestattet die Durchfahrt von Schiffen mit folgenden Abmessungen:
maximale Länge 30 m, Breite höchstens 7 m und Tiefgang nicht mehr als 2,80
m. Die zulässige Masthöhe beträgt 22 m. Bei über 25 m Schiffslänge muss die
Durchfahrt angemeldet werden. Schiffe, die länger als 30 m sind, können zu
bestimmten Jahreszeiten mit Sondergenehmigung der Kanalgesellschaft den
Kanal durchfahren. Die Klarierung findet normalerweise in Mem, Motala und
Sjötorp statt, ist aber (je nach Startpunkt) auch in Forsvik und Tätorp
möglich. Wer nur Teile des Kanals befährt, zahlt die Gebühr im Verhältnis
zur befahrenen Strecke. Der Kanal ist von Mai bis Ende September
geöffnet, kann aber im Mai und im September nur mit Reservierung und gegen
zusätzliche Gebühren befahren werden. Während der Hochsaison, von Anfang
Juni bis Mitte August, werden die schleusen und Brücken von 9 Uhr bis 18 Uhr
betrieben, an bestimmten Schleusen auch bis 20 Uhr. Aber es ist zu beachten,
dass vielfach die letzte Schleusung weit vor 18 Uhr stattfindet, damit das
Schleusenpersonal pünktlich Feierabend machen kann. Die Brücken in
Söderköping, Karlsborg und Töreboda haben eigene Öffnungszeiten, die vom
straßen- und Bahnverkehr abhängen. Hier muss man gelegentlich länger warten.
Der nächste Öffnungszeitpunkt ist auf Tafeln bei diesen Brücken angegeben.
Die Öffnungszeiten sowie vorübergehende Abweichungen werden in den Schriften
des Zentralamtes für Seeschifffahrt (Sjöfartsverket)
veröffentlicht. Diese Auskünfte kann man auch bei der Kanalgesellschaft
erhalten. In den ausgehobenen oder ausgesprengten Teilen des Kanals darf
man nur im Notfall segeln, ankern oder vertäuen. An Bootsstegen und in Häfen
ist das vertäuen normalerweise gestattet. Es ist nicht zulässig, im
eigentlichen Kanal zu baden, sondern nur in den Seen. Die zulässige
Höchstgeschwindigkeit im Kanal beträgt 5 Kn. sie wird oft vom Schleusen- und
Brückenpersonal kontrolliert, das berechtigt ist, Boote anzuhalten. Man kann
die Geschwindigkeit des Bootes an den besonderen Kontrollstrecken
überprüfen. Mit den "Ellensteinen" (Alnsteine), die an vielen Abschnitten
des Kanals zu finden sind, kann man die Geschwindigkeit ebenfalls
überprüfen. Sie stehen in einem Abstand von 594 m, d.h. etwa 1000 Ellen.
wenn die Fahrtdauer zwischen zwei Steinen 4 min. beträgt, fährt man ca. 5 kn
schnell. Auf den Seestrecken herrscht keine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Die Fahrwasserrichtung verläuft von Mem nach Sjötorp, gekennzeichnet durch
grüne Stangen an Steuerbord und rote an Backbord. Die Passagierschiffe
haben Vorfahrt vor Sportbooten. Aufgrund der Fahrwasserenge ist besondere
Umsicht erforderlich. so sollte man nach Möglichkeit Begegnungen in
Kanalbiegungen vermeiden. Kommt ein Passagierschiff entgegen, ist auf die
Anweisung der Besatzung zu achten. |