Lichtquellen in schwedischen Leuchttürmen

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Die ersten einfachen Leuchtfeuer waren Holzfeuer auf dem Boden und Holzfeuer platziert auf kleinen Hügeln oder Steinhaufen, damit das Licht besser gesehen wurde. Das Feuer wurde erst angezündet, als ein Schiff in Richtung Küste einlaufen sollte. Zu anderen Zeiten war das Feuer aus.
AGA-LeuchtfeuerIm 15. Jahrhundert begann auch Wachskerzen und Talgkerzen in einfachen Handlaternen zu verwenden (Kerzen wurden erst 1825 erfunden). Da ein Holzfeuer ziemlich schnell ausbrannte, begann man im 16. Jahrhundert sukzessiv das Holz durch Steinkohle und Holzkohle zu ersetzen.
Die Feuer wurden normalerweise in nicht überdachten eisernen Körben oder auf Steintürmen gezündet. Dieser Typ wird als offenes Kohlefeuer bezeichnet. Ende des 18. Jahrhunderts begann man die Feuer zu überdecken und baute die offenen Kohlenfeuer in Leuchttürme ein. Ein solcher Leuchtturm wurde als überdachter Kohleleuchtturm bezeichnet.
Um genügend Zugluft zu bekommen, damit das Feuer mit einer helleren und klaren Flamme brannte, wurden später Luftkanäle von unten nach oben durch den Turm geführt und auch ein Lüftungsrohr durch das Dach (wie ein Schornstein) installiert. Anders Polheimer entwarf und zeichnete mehrere überdachte kohlebefeuerte Leuchttürme (Kullen).
Der letzte, mit Kohle befeuerte Leuchtturm in Schweden war Storjungfrun, der 1853 auf eine andere Lichtquelle umgebaut wurde. Ein etwa drei Meter hohes offenes Kohlenfeuer nach dem Polheimerschen Prinzip steht heute immer noch auf Östergarnsholm (Ost-Gotland).
Schon in der Römerzeit gab es viele einfache Öllampen. Diese primitiven Lampen bestanden normalerweise aus einem runden, locker geflochtenen Docht, der durch ein Loch, aus einem Kraftstofftank ragte. Als Brennstoff dienten Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Rüböl, Lebertran, Waltran usw. In Schweden wurde fast ausschließlich Rüböl verwendet, das aus den Samen der heimischen Ölpflanze hergestellt wurde.
Im Jahr 1784 revolutionierte der Schweizer Argand die Lichtquelle in Leuchttürmen, als er eine Öllampe erfand die viel heller leuchtete als andere Lichtquellen und die keinen Rauch oder Russ abgaben. Die Öllampen wurden daher immer populärer und man begann immer mehr die kohlebefeuerten Leuchttürme damit zu ersetzen. Argands Lampe war fast so gestaltet wie die Petroleumlampe unserer Zeit. Sie hatte einen zylindrischen Docht, wo die Luft sowohl in der Mitte als auch an der Außenseite aus durch den Dochtzylinder ziehen konnte. An der Außenseite des Dochts war ein "Schornstein" aus Glas, um die Geschwindigkeit des Luftstroms und damit die Verbrennung zu erhöhen.
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Erdölprodukte dazu und damit Kerosin, das dann ab den späten 1860er Jahren die Öle als Brennstoff in Lampen ersetzten. Kerosin kam hinzu billiges Öl hinzu und die Helligkeit wurde dadurch verdoppelt. In Schweden fand der Übergang von Kerosinlampen zu Petroleumlampen hauptsächlich zwischen den Jahren 1870 und 1890 statt.
Der nächste Schritt in der Kraftstoffentwicklung kam 1885, als der Deutsche von Welsbach einen Glühstrumpf aus Seidennetz konstruierte, was ein sehr starkes Licht ergab. In Schweden wurde diese Erfindung vom Unternehmen Lux weiterentwickelt, die Petroleum als Brennstoff verwendeten. Das Licht wurde Luxlicht (Petroleumlicht) genannt. Bei dieser Methode wurde Petroleum unter hohem Druck erhitzt und das entwickelte Petroleumgas in einem großen Netzstrumpf entzündet, wodurch ein sehr helles Licht entstand. Das erste Luxlicht wurde 1902 in schwedischen Leuchttürmen eingebaut und diese Art der Beleuchtung wurde bis in die 1960er Jahre parallel mit Gasfeuern betrieben.

 

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