Leuchtturm Timmendorf-Poel

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Typ:

Quermarken- und Leitfeuer

Leuchtturm Timmendorf - Poel
Internationale Nr. C1386
Deutsche Nr. 209700
NGA-Nr. 116-3328
Position: 53°59'31" N - 11°22'36" E
ARLHS: FED 236
Kennung: Iso WRG 6s
Sektoren: W 49°-54,5°, G 54,5°-73,5°,
W 73,5°-79°, R 79°-125°,
G 125°-135°
, W135°-137°,
R137°-196°
, G196°-202,5°,
W 202,5°-211,5°, R 211,5°-220°
Bauwerkshöhe: 21 m über Fundament
Feuerhöhe: 21,10 m über Mittelwasser
Optik: Gürtellinse
F = 245 mm, H = 524 mm
Tragweite: W 16 sm, R 12 sm, G 11 sm
Inbetriebnahme: 01.10.1872
Fotos: Juni 2009 / Mai 2014

Der weiße Leitsektor 202,5°-211,5° markiert die Fahrrinne aus der Mecklenburger Bucht nach Wismar. Das Fahrwasser geht an den Untiefen Hannibal und Lieps (steuerbord) sowie der Insel Poel und Walfisch (backbord) vorbei. Diese Zufahrt wird nachts durch Leuchttonnen, Richt- und Leitfeuer gesichert, wobei der Leuchtturm Timmendorf die markanteste Navigationshilfe ist.
1872 wurde beim Fischereihafen Timmendorf der 17,4 m hohe Backsteinturm mit seinem sechseckigen eisernen Laternenhaus und einer Petroleumdochtlampe mit Linsenoptik in Betrieb genommen, der den Schiffen den Weg in den Wismarer Seehafen zeigt, vorbei an den Untiefen Hannibal und Lieps.

Leuchtturm Timmendorf - Poel

1911 wurde die Optik geändert und das Leuchtfeuer auf Gasbetrieb umgestellt. 1930/31 erhöhte man bei einem Umbau die Feuerhöhe um 4 Meter, wobei sich das Aussehen des Turmes vollkommen änderte. Auf dem weißen Unterbau entstand ein dunkler Turmteil aus geputztem Ziegelmauerwerk. Als Abschluss folgte eine weiße Laterne mit rotem Dach. Die Optik wurde durch eine 540 mm hohe Gürtellinse mit einer Brennweite von 187,5 mit einer elektrischen Lichtquelle ersetzt. Während der Umbauarbeiten war an einem Signalmast in 13 Metern Höhe eine Seelaterne mit Notbeleuchtung angebracht.

Leuchtturm Timmendorf

1996/97 erfolgte eine umfangreiche Grundinstandsetzung, bei der der Turm teilweise abgetragen werden musste und nach einer Stabilisierung der Gründung neu aufgemauert wurde. Während der Restaurierung befand sich auf dem Lotsenturm ein Ersatzfeuer. Bei der Sanierung wurde auch die gesamte Leuchtfeuertechnik durch eine geschliffenen Gürtellinse mit Umlaufblende und Halogen-Metalldampflampen HQJ-T 400 W / 230 V mit 2-fach-Lampenwechsler ersetzt. Timmendorfer LeuchtturmDurch die lange Lebensdauer der Metalldampflampen verkürzen sich die Wartungsintervalle enorm. Der Turm steht unter Denkmalschutz.

Am Kopf der Südmole des Lotsenhafens gab es einen Membransender mit einer Tonhöhe von 800 Hertz. Tonfolge: alle 26 Sekunden ein Ton von 2 Sekunden Dauer.

Am 13. Mai 1975 erschien in der ehemaligen DDR eine 5 Pfennig Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Timmendorfer Leuchtturms. Sie gehört zu der Serie "Leucht-, Leit- und Molenfeuer an der Küste der DDR“ mit folgenden Briefmarken: 5 Pfennig - Leuchtfeuer Timmendorf, 10 Pfennig - Leuchtfeuer Gellen, 20 Pfennig - Molenfeuer Sassnitz, 25 Pfennig - Leuchtturm Dornbusch und 35 Pfennig - Leitfeuer Peenemünde.

Hafeneinfahrt Timmendorf
Die Hafeneinfahrt in Timmendorf auf Poel im Mai 2014

Die oben abgebildeten Molenfeuer mit weißem Licht und Toppzeichen wurden zurückgebaut und im März 2024 durch 3 Meter hohe Turmbaken mit LED-Solarkompaktaufsatz ersetzt. Als neue Feuer wurden auf der Südmole ein grünes Festfeuer, Tragweite 1 Seemeile und auf der Nordmole ein rotes Festfeuer, Tragweite 1 Seemeile installiert. Die Feuerhöhe beträgt jeweils 5 Meter. Beide Feuer verfügen über einen Dämmerungssensor. Sobald die Witterung es zulässt, bekommen die beiden Feuerträger noch einen grünen bzw. roten Anstrich.

Alte Gürtelleuchte Timmendorf

Die umgebaute Gürtelleuchte für Gasbetrieb und elektrischen Betrieb war von 1931 bis 1996 am Leuchtturm Timmendorf in Betrieb.

Bildquelle Gürtelleuchte: Archiv WSA Ostsee

 

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